Samstag, 28. April 2012

28.04.2012 - Das Moulagen-Museum

Ich hatte das Moulagenmuseum ja HIER schon erwähnt und heute war ich dann doch dort. Zugegebenermaßen, dachte ich zunächst: “Juhu ein Museum für Dermageeks!“ und der einzige Grund warum ich dann doch hin bin, ist um meine Dermalücken wenigstens ein bisschen zu schließen (Grund dafür: siehe hier). 

Es ist ja auch einfach so, dass sehr viel in der Dermatologie einfach Blickdiagnosen sind und wenn es bei uns im Unterricht an etwas gefehlt hat, dann an guten Beispielen hierfür. Man muss natürlich aus sagen, einen derart unenthusiastischen Unterricht wie in der Dermatologie habe ich vorher (und nachher) noch nie erlebt. 
Jedenfalls habe ich mir gedacht, dass es sicherlich nicht uninteressant ist und wenn ich als Nebeneffekt noch was lerne, warum denn nicht? 
Moulagenmuseum die Erste
Ich sollte vielleicht erklären, was Moulagen sind. Die Erstellung von Moulagen entwickelte sich eigentlich aus der Not heraus. Farbfotographie war noch nicht erfunden und die Erkrankungen in Skizzen abzubilden war unbefriedigend. So kam man auf die Idee Wachspräparate von Hauterkrankungen zu erstellen (teilweise gibt es sie auch von inneren Organen, aber das hat sich nicht durchgesetzt, weil es hierfür sehr gute Konservierungstechniken gibt). 
Es wird erst ein Abdruck genommen und von diesem Negativ ein Positivmodell abgegossen. Dann wird das ganze in minutiöser Kleinarbeit bemalt und fixiert. Ein bisschen wie Madame Tussaud‘s, nur eben mit Hauterkrankungen. 

Wie ich ja schon mehrfach klar gemacht habe, ist Derma nicht mein Ding (es ist eklig und wenn Patienten sagen es just überall verspüre ich auch das Bedürfnis mich zu kratzen... Hypochonder ahoi!). Trotzdem war ich sehr beeindruckt von der Sammlung. Ein Großteil der Präparate stammt aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Inzwischen werden die Moulagen kaum noch hergestellt und nur noch die bestehenden konserviert. 

Das Moulagenmuseum ist nur ein größerer Raum, aber man findet hier das komplette Spektrum der Dermatologie abgebildet. Spannend ist auch, dass man zum Teil auch sehr extreme Formen von Erkrankungen betrachten kann, denen man heute in dieser Form gar nicht mehr (Pocken) oder höchstens in der dritten Welt begegnet. Von Vorteil ist auch, dass die Moulagen sehr detailgetreu nachgebildet und - anders als auf Bilder - dreisimensional sind. 
und die zweite...

Soweit, so gut, aber lohnt sich ein Besuch im Moulagenmuseum denn? Meiner Meinung nach: ja. Für Medizinstudenten und auch Ärzte um mal ihre Dermakenntnisse ein wenig aufzufrischen. Für die Allgemeinbevölkerung ist die Ausstellung aber auch nicht schlecht, denn sie ist auch für Laien sehr gut aufgearbeitet, sodass man wirklich was versteht.


Details

                                                    Haldenbachstrasse 14
8091 Zürich
Tram 9 und 10 Haltestelle Hallendach

Mittwoch    14 -18 Uhr
Samstag    13 -17 Uhr

Eintritt frei

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