Sonntag, 10. Oktober 2010

25 Gründe warum die Schotten cool sind


1. Sie sagen „aye“ statt „yes
2. Sie sagen „wee“ statt „small“
3. Sie haben einen witzigen Akzent, den kein Schwein versteht
4. „Weewee“ and „Jobbys“
5. Sie nennen die schottischen Hochlandrinder „hairy coos“ (Aussprache: hery cuuuus)
6. Jede, aber auch jede Entdeckung und Erfindung sind auf irgendeine Art und Weise schottisch
7. Gleiches gilt für Musik
8. Gleiches gilt für fettiges Essen
9. Sie lieben Whiskey
10. Sie verkaufen Kondome mit Whiskey Geschmack
11. DSL (= deep/dirty scottish love)
12. Kenny, der verrückte Hostel-Besitzer
13. Die Landschaft
14. Sie lieben Whiskey
15. Soooooo viele Schafe
16. Sie sind sehr, sehr nette Leute
17. They’re not English (Zitat Chris, unser Guide)
18. Sie tragen lustige Klamotten (aka Kilts)
19. Sie spielen seltsame Musikinstrumente (aka Dudelsack)
20. Sie lieben Whiskey
21. Sie sagen “scheit” anstatt shit
22. Sie rollen das RRRrrrrrrrrr
23. Ihre Bushäuschen stehen verkehrt herum
24. “Munter” – schottischer “Slang” für eine sehr, sehr hässliche Person
25. Sie lieben Whiskey

Samstag, 9. Oktober 2010

Mein Highlandtrip Tag 10


Ich sitze hier an der Edinburgh Central Station und warte auf meinen Zug nach Wales. Es ist offiziell, meine Zeit in Schottland ist vorbei. Ich würde ha echt gern noch eine Weile hier bleiben, aber das was mich erwartet ist ja auch etwas tolles. Nach über zwei Jahren, sehe ich endlich meine Gastfamilie (untertrieben, meine zweite Familie!) wieder! Seit über 4 Jahren war ich nicht in Wales und ich treffe meine Freundinnen wieder und allgmein einfach: Juhu! Aber leider mit dem Wermutstropfen Schottland hinter mir lassen zu müssen.
Nun aber zu dem was ich eigentlich erzählen möchte: der letzte Tag meiner Rundreise!
Über die Skye Bridge (eine Brücke mit einigem an Geschichte, HIER nachzulesen, sehr amüsant bisweilen), ging es zurück auf das Festland und nach etwa 10 Minuten waren wir auch gleich an unserem ersten Stop angekommen: Eilean Donan Castle, das meistfotografierte und bekannteste Schloss in ganz Schottland. Wenn man ein Castle kennt, dann das. Wenn man ein Schloss auf einer Postkarte aus Schottland geschickt bekommt, dann ist vermutlich Eilean Donan Castle darauf. Und es sieht immer sehr groß, stattlich, mystisch und faszinierend aus. Ähm ja, die Realität war ernüchternd. Verglichen mit den Schlössern die mir in Schottland bisher so begegnet sind, ist es wirklich klein geraten und mystisch schaut auch anders aus. Ich hatte wirklich mehr erwartet. Das Schloss wurde Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut, es ist also ein „Fake-old-Castle“. Die Baumaterialien wurden damals mit Booten zur Insel gefahren. Erst nach Beendigung der Bauarbeiten am Schloss selbst, kam der Bauherr auf die Idee, dass eine Brücke zu seinem Schloss praktisch wäre.
Eilean Donnan Castle

Weiter ging die Reise Richtung Edinburgh. Unser nächster Zwischenstopp war an einem Kriegerdenkmal. Ob jetzt für den ersten oder zweiten Weltkrieg oder einfach mal wieder generell für alle Schotten die jemals für ihr Vaterland gestorben sind: ich weiß es nicht und habe zugegebenermaßen auch nicht darauf geachtet. Die letzten Züge Schottland genießen war mir wichtiger.
Das Beine vertreten hat auf jeden Fall gut getan, es ist nämlich ein sehr busintensiver Tag. Sehr, sehr viel sitzen, wenig anderes. Unser Weg führt uns nun durch Glen Coe, das Tal der Tränen. Ein geschichtsträchtiges Tal, denn wenn man keine Ahnung von schottischer Geschichte hat, dann ist man wenigstens schonmal über das Massaker von Glencoe gestolpert (der englische Wikipediaeintrag dazu ist sehr interssant) Außerdem: wirklich ein wundeschönes Fleckchen Schottland. Ich weiß, ich bin biased, es gibt ja kaum was, das ich hier nicht schön finde, aber Glencoe ist irgendwie anders, im Vergleich zum Rest der Highlands. Ich kann nicht wirklich sagen warum ich das finde, aber es ist so. Schaut es euch doch einfach selbst an!
Glencoe - in echt (mal wieder) viel schöner
Zum Mittagessen ging es in eine Raststätte, die xmal für ihre gute Küche ausgezeichnet wurde. Das Essen ist frisch, schmeckt (aber wie überall in Großbritanninen hab ich mich gefragt, ob die eigentlich Salz benutzen) und der Preis ist auch ok. Dummerweise weiß ich nicht mehr wie die Raststätte hieß...
Und weiter ging es, nachdem es noch eine ganz schöne Strecke war bis Edinburgh. Ihr könnt euch nicht vorstellen, mit was für einen Paranoia ich in diesem Bus gesessen bin. Ich hatte ja nur 1 Stunde um vom Ankunftsort zum Bahnhof zu kommen, mein Gepäck aufzusammeln (meine Gastgeberin war so nett und hat mir den Koffer zum Bahnhof gebracht) und mein Gleis zu finden.
So gegen halb 3 der nächste Halt mit einer besonderen Attraktion: Hanish. Wer oder was ist Hanish? Die bekannteste Hairy Coo in ganz Schottland. Wenn ihr jemals eine Postkarte mit einem Schottischen Hochlandrind verschicken solltet, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es Hanish ist, der diese ziert. Nach ein bisschen Coo streicheln und füttern (ja, wir sind alles große Kinder) und Händewaschen (das Vieh hat Kuhherpes, unschön wenn man das als Mensch hat. Das musste eine der HaggisGuides feststellen, nachdem er Hanish gefüttert hatte... (gut, er hat ja auch die Kartoffel in den Mund genommen und Hanish hat sich die Kartoffel mit Küsschen geholt, aber man kann sich auch über Kuhsabber an den Händen anstecken).
Hamish
Nachdem das innere Kind ruhig gestellt war, ging es weiter in Richtung Stirling und zum Wallace Monument. Dies ist das größte Monument, das einem Menschen je errichtet wurde (also einem „normalen“ Menschen, ohne irgendwelche religiösen Verbindungen. Jesus, Buddah und Konsorten sind hier natürlich nicht eingeschlossen). Es ist echt ganz nett. Man kommt unten am Visitor Centre an und läuft etwa 15 Minuten bis man beim Monument ist. Von dort hat man außerdem eine wunderbare Aussicht. Um Hoch zu laufen, muss man übrigens kein Ticket kaufen, das ist nur dann nötig, wenn man INS Monument hinein möchte.

Hier noch ein Funfact: am Fuße des Hügels wurde nach dem Erscheinen von Braveheart eine Statue von Mel Gibson aufgestellt, der in diesem Film ja William Wallace verkörpert, aufgestellt. Lustigerweise gab es unzählige Touristen, die dachten das wäre das Monument. Noch lustiger ist allerdings, dass diese Statue in den wenigen Jahren an dem sie dort Stand ständig Opfer von Vandalismus war (sprecht einfach einen Schotten auf Braveheart an, und ihr wisst warum...) und mehrmals neu aufgestellt werden musste und schlussendlich hinter einen Zaun gestellt wurde. Schlussendlich wollte man das Ding verkaufen und angeblich hat ein reicher Mann aus Nordamerika sie gekauft. Es wird spekuliert, dass es Mel Gibson persönlich war, weil er keine Lust mehr hatte, dass „seine“ Statue verunstaltet wird.
Das Wallace Monument

Das war unser letzter Halt, Ziel war es nun nach Edinburgh zu kommen. Wir durften uns die Zeit mit dem singen unserer Nationalhymnen vertreiben (ich habe kläglich versagt...) und Chris hat uns zum Abschluss noch eine kleine Stadtrundfahrt geschenkt (wir waren sehr früh dran). Beim Aussteigen kam dann allgemeine Sentimentalität auf. Es ist interessant, wie sehr man in 10 Tagen zusammenwächst als Gruppe. Deshalb haben wir auch fast alle noch ein „WILD&SEXY Scotland“ T-Shirt gekauft (Haggis Merchandise, but in a good way!). Schade, dass die „Deep Scottish Love“-Shirts nicht mehr produziert werden, die sind noch viel cooler!

Nach ein paar Abschiedsumarmungen und diversen Versprechen in Kontakt zu bleiben, musste ich zum Bahnhof rennen und hier sitze ich nun und schreibe...

Mein Highlandtrip Tag 9

Oh mein Gott! Es ist schon Tag 9! Wo ist denn bitte die Zeit geblieben? Aber ob ich will oder nicht, die Uhr tickt weiter und so ging es morgens doch wieder in den Bus. Byebye putzige Jugendherberge.
Der Plan für heute ist erstmal nach Harris zu fahren und dann mit der Fähre weiter nach Skye. Und nachdem Harris für seine Strände bekannt ist, ist unser erster Stop Luskentyre Beach. Mal wieder ein Strand, hatten wir ja schon länger nicht. Ironie ahoi. Schon auf dem kurzen Spaziergang zum Strand war es verdammt windig und je näher wir an den Strand kamen, desto schlimmer wurde es. Als wir dann endlich auf der letzten Düne angekommen waren erwartete und ein Strand, den man so eigentlich nur in der Karibik sieht. Weißer feiner Sand, strahlend blaues Meer, es fehlten nur die Plamen. Aber der Wind… brutal! Wenn man sich mit dem Rücken gegen den Wind gestellt hat, dann musste man nicht mehr selbstständig stehen, das hat der Wind übernommen.
Karibikstrand mitten in Schottland
Ordentlich durchgefroren sind wir wieder in den Bus gestolpert. Meine Güte, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, dann würd ich sagen: an so einem Strand kanns doch NIE soooo kalt sein. Wie auch immer. Überlebt ist überlebt. Unser nächstes Ziel war Uig (der Ort heißt echt so), wo die Fähre nach Skye ablegt. Unfassbar. Der Ort sind etwa 10 Häuser, 2 Tante-Emma-Läden und ein Tea Room, der um 10 Uhr morgens Pommes serviert. Letzteres finde ich selbst für schottische Verhältnisse heftig. Noch unfassbarer: die größer der Fähre! Wirklich groß, besonders, wenn man bedenkt wie klein der Ort ist, wo sie ablegt. Das hat uns aber auch eine ruhige Überfahrt beschert.
Auf Skye angekommen, ging es – 3 Mal dürft ihr raten – in den Bus und einen Berg rauf. Erstmal haben wir uns nichts dabei gedacht, war jetzt nichts außerhalb der Norm. Als Chris dann aber erwähnte, dass “the office” gesagt hat, dass er keine Gruppen mehr hierher bringen darf, weil er auf der Straße den Bus zu oft demoliert hat, waren wir doch ein kleines bisschen verunsichert. “Rums” #1 ließ auch nicht lange auf sich warten.
Zugegebenermaßen hat sich das “Rums” auch definitiv gelohnt.



Nach einer Stunde rumwandern (ich bin dank Erkältung nicht wahnsinnig weit gekommen), ging es dann weiter über die Insel.
Zum Kilt Rock, einem Wasserfall, an dem man wunderbar stilvolle Bilder machen kann. Meine sind alle bescheiden geworden, also habt ein bisschen Phantasie.
Kilt Rock

Zum Fairy Gate (hierzu gibt es eine nette Geschichte, aber ich bin wirklich nicht sonderlich gut im Legenden erzählen.
Und dann auf nach Portree. Das ist ein kleines Städchen, wo es allerlei touristische Shops gibt. Postkarten, Bücher, Schmuck, Souveniers. Alles kann man hier kaufen. Erwähnenswert hier: ein kleiner Ramschladen. Das ist jetzt noch ncihtmal abwertend gemeint, es gibt einfach nur ganz viel wundervoll sinnfreies Zeug. BeefEater-Gummienten, Wellingtons-Salzstreuer, ganz viele Sachen mit Schafen und der gleichen mehr. Sinnfreie, aber originelle Souveniers.
Ich habe übrigens einen Bock geschossen... Treffpunkt war um 14.13 Uhr am Bus. Ich war um 14.13 Uhr dort und durfte feststellen, dass ich die letzte bin. Warum? Meine Uhr geht wohl exakt 3 Minuten nach.
Die Strafe: Buseoke. Das ist Karaoke im Bus. Der Rest hört die Musik nicht, man selbst hört sich nicht singen, weil man den Kopfhörer im Ohr hat. Peinlich, peinlich, peinlich.
Nach einigem überlegen (und iPod durchsuchen) fiel meine Wahl auf: Whiskey in the Spa von Fiddlers Green.
Mangels legaler Quelle im Internet, kann ich hierzu nur sagen: die Jungs können das wesentlich besser (aber das Original wurde für gut befunden).
Die Fairy Falls - mal schaun ob mein Wunsch in Erfülung geht!
An den Fairy Falls angekommen, galt es zum Wasser zu kommen, Wasser in seinen Mund zu befördern und ohne Hinfallen (es war unglaublich matschig!) und Schlucken zurück zu einem bestimmten Punkt zu laufen, den versteinerten alten Mann anzusehen, das Wasser zu schlucken und sich dann etwas zu wünschen.
Wozu das jetzt? Es gibt da eine alte Legende. Von denen gibt es in Schottland im Allgmeinen und auf Skye im Besonderen eine ganze Menge. Auf Skype geht es sehr häufig darum, wie Elfin, der König der Elfen, die Menschen, wenn sie sich nicht in Acht nehmen, austrixt und zu seinem Zwecke einsetzt.
Ich habe die Geschichte nur noch ungefähr im Kopf und ich könnte ohnehin niemals mit der Qualität von Chris' Geschichten mithalten. Entsprechend, werd ich die Geschichte hier jetzt nicht nacherzählen.
Ich habe übrigens nach einem Buch gesucht, mit schottischen Legenden (ich habe einen leichten Faible für sowas), aber bisher nichts Gutes gefunden. Empfehlungen nehme ich gern!

Unser letzter Stop (im Nieselregen) führte uns zum Sligachan River. Auch dort gab es eine kleine Märchenstunde, wieder etwas Wasser aus dem Fluss. Nachdem mir von dem Wasser an den Fairy Falls aber schon ernsthaft schlecht war, hab ich das ausgelassen. Auf zum letzten Ziel des Tages: Kyeleakin.

Endlich in Kyleakin angekommen, in inzwischen strömendem Regen, wurde bei “Saucy Mary’s” eingecheckt. Zu dem Namen gibt's auch ne Geschichte, aber dann müsste ich ein Rating für den Blog einstellen ;).

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Meine Mütze

Nachdem ich festgestellt hatte, dass es in Schottland doch empfindlich kälter werden kann, als ich es erwartet hatte, habe ich beschlossen, dass ich mir vielleicht doch eine Mütze und Handschuhe zulegen sollte.
Das bedeudete noch einen Punkt auf meiner Shit-das-brauche-ich-unbedingt-bevor-ich-in-die-Highlands-fahre-Liste. Na und? Naja. Wenn die Geschäfte zwischen 17.30 und 18.00 Uhr schließen und man um halb 5 aus der Klinik kommt und dann noch in die Stadt muss, ist die Zeit etwas limitiert (auch weil es schon Donnerstag ist, das WE mit Sightseeing verplant ist und am Mittwoch geht’s los…).
Fassen wir die Suche mal kurz:
- Donnerstag: keine Mütze
- Freitag: keine Mütze
- Samstag: keine Mütze, aber um 17.55 Uhr habe ich Wolle gefunden, um 22.00 Uhr eine Idee, um 23.00 Uhr das passende Muster dazu und um 1.30 hab ich das Muster probegestrickt und gecheckt.
- Sonntag: ich fange an zu stricken
Soweit so gut. Am Dienstag ist die Mütze schon 1/3 fertig (dank akuter Überbesetzung auf Station). Das ist ja nicht schlecht, wenn das so weiter geht, dann bin ich fertig mit der Mütze bis ich auf Orkey bin.
Ich habe also zwischendurch auch mal im Bus weitergestrickt (je nachdem wie ich halt Lust hatte. Schottland ist wirklich wunderschön, aber man kann auch nicht 100% der Zeit aus dem Fenster schaun).
An Tag 3 ist die Mütze zu 2/3 fertig. Juhu! Aber dann, die Katastrophe: ich hab meine Zopf-Stricknadel verloren… Das heißt: ich kann nicht weitermachen, weil ich das Muster nicht weiterstricken kann.
Dooooooooooooooooooooooooooooooof!
Also nichts mit Stricken an Tag 4, 5 und 6.
Tag 7 abends: ich hab per Zufall einen Laden entdeckt, der vollgepackt war mit Wolle (soo tolle Wolle!) und Stricknadeln. Ich war aber brav und hab nur meine Stricknadeln gekauft 
Tag 8: Mütze ist fertig!
Und hier das Endergebnis:

von vorn

Spezialeffekt von hinten: Platz für meine Haare dank Lasche

Mein Highlandtrip Tag 8


Hallöchen mal wieder, ich hab euch schon länger nicht genervt ;). Es ist Tag 8 meiner Reise durch Schottland und inzwischen bin ich auf Lewis & Harris (irritierenderweise nur eine Insel, der nördliche Teil ist Lewis, der südliche Harris). Meine Digicam ist voll aufgeladen und mein rechter Zeigefinger knipswütig.
Zunnächst ging es zu den „Callanish Standing Stones“ – wie der Name schon sagt, mal wieder ein Steinkreis. Na toll, werdet ihr euch denken, die sieht auch die ganze Zeit nur den selben Schmarrn. Ich muss protestieren. Allein schon der Ort wo der Steinkreis steht (auf einem Hügel mit einem wahnsinns Rundumblick) ist faszinierend. Das Arrangement der Steine ist einzigartig für einen Steinkreis (er hat die Form eines keltischen Kreuzes und das obwohl der Steinkreis auf 5.000 – 3.500 v. Chr datiert wird!) und das Gestein aus dem die Steine sein ist „Lewisian Gneiss“ eine Gesteinsart die es anscheinend nur in Lewis gibt. Die ganze Kombination aus Landschaft, Geschichte und Steinkreis, ich kann mir nicht helfen, es fasziniert mich einfach. Und wie auch auf Orkney drängt sich wieder die Frage auf: Warum? Wozu der ganze Aufwand und wie kommt es, dass die Menschen auf Okrney vor tausenden Jahren die selben Ideen hatten, wie die auf Lewis? Es ist ja nicht so, als hätte man eine Anleitung aus dem Internet gehabt „How to build standing stones“ oder auch nur großartige Möglichkeiten zu reisen und sich auszutauschen.
Aber genug Geschwafel, jetzt gibt’s Bilder:
ein bisschen Landschaft kann man erkennen

schottisches Wetter ^^ da kann man nicht lästern!

Dun Carloway Broch war unser nächster Stop. Ich weiß, die Namen werden nicht offensichtlicher. Ein Broch ist eine Art Turm. Die genaue Funktion ist umstritten: Schutzbehausung oder vielleicht doch Prunkbau für einen keltischen Anführer? Das weiß mal wieder keiner, aber wenigstens ist es nicht die Standarterklärung „rituell“, wenn die Archäologen mal wieder keine Ahnung haben (das ist fast wie „idiopathisch“ bei uns Medizinern). Als Chris uns von diesem Turmdingens erzählt hat, hat sich die allgemeine Begeisterung zunächst in Grenzen gehalten, aber wenn man dann davor (bzw. darunter) steht, realisiert man erst wie massiv dieser Broch ist. Noch dazu ist er mehr als 2.000 Jahre alt und ohne Zement gebaut und trotzdem steht er heute noch ohne unterstützenden Gerüste oder ähnliches. Man kann sogar raufklettern (was wir alle ausgiebigst gemacht haben). Charakteristisch für einen Broch sind die Doppelwände. Das heißt: Außenwand – Gang der sich bis nach ganz oben durchzieht (mit Zwischenplattformen und Treppen) – Innenwand. Dieser Aufbau ist (inklusive Treppen) noch heute intakt und begehbar. Spannend. Ich war übrigens ganz oben auf dem Broch. Laut meinem Reiseführer sind das 9 m. Man hätte echt filmen sollen, wie ich mit zitternden Knien da raufgekraxelt bin. Aber es musste sein.
Wieder Zeit für Bilder:
ich hatte echt richtig Schiss da oben!

Dun Carloway Broch - auf der Rückseite der Spitze bin ich gestanden
Stop 3 des Tages war das „Blackhouse Village (Na Gearannan)“. Die Blackhouses waren die traditionellen Behausungen auf Lewis. Nur ein Stockwerk, mit Stroh gedeckt und aus Stein gebaut. Das Blackhouse Village hat einige diese Häuser erhalten. Auch hier ist die Lage wieder ein Traum. 50 m hinter dem Blackhouses: Atlantikstrand.

der Strand...
... und die Blackhouses
Aber von der Landschaft mal abgesehen, ist das Blackhouse Village auch sehr interessant. Einige der Häuser werden an Urlauber vermietet. Eines ist immer noch in seinem Originalzustand, mit Möbeln und so weiter und für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein anderes Haus ist einer Ausstellung gewidmet. Es geht um die Torfstecherei und die Herstellung von Lewis Tweed. Sehr interessant, vor allem weil es einen hervorragend erklärten Film dazu gibt (aber Englisch sollte man sprechen).
Nach einem kleinen Picknick (inzwischen war es Mittagszeit) und Erkundungstour, ging es wieder in den Bus. Plötzlich machte Chris eine Volbremsung, bog rechts ein und meinte: „Ich bin hier schon ein paar Mal vorbei gefahren und habe jedes mal dieses Schild gesehen, ich will jetzt wissen was die „Norse Mill“ ist.“. Gut, also raus mit uns aus dem Bus und losgewandert. Nach etwa 10 Minuten kamen wir auch schon bei der alten Mühle an. Im Wesentlichen zwei alte Häuser, mit einer rekonstruierten (denke ich) Mühle, an einem kleinen Bächlein. Licht gab es darin natürlich keines, aber wozu gibt es moderne Technik: 17 Handys mit Taschenlampe, haben gereicht um Licht ins Dunkel zu bringen.
Wieder zurück im Bus wurden wir wenige Minuten später, wieder rausgeschmissen um uns den größten „Standing Stone“ Schottlands anzusehen. Ein einzelner, 6,5 m hoher Stein. Man hat wohl durch spezielle Untersuchungen festgestellt, dass der Stein etwa 5 m tief eingegraben ist. Wie haben die das nur gemacht?
Weiter ging es zum Klostopp: Port Ness. Nicht wahnsinnig spektakulär, ein paar hübsche Klippen und ein Restaurant/Café, das von einem Australier betrieben wird (was die Aussis in unserer Gruppe natürlich sehr begeistert hat. Ein Stück Heimat am anderen Ende der Welt).
Der „Butt of Lewis“ (ich verbitte mir infantiles Gelächter ;) ) war unser vorletzter Stopp heute. Klippen am Atlantik, die See in ihrer vollen Urgewalt. Und, auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Wow! Weitere Superlative bitte hier einfügen.





Nachdem wir ja alle (inklusive Fahrer) Spielkinder sind und der Inselguide – wie einer aus unserer Gruppe herausgefunden hat – den Spielsplatz in 5 min Entfernung vom Butt of Lewis als „Worldclass“ bezeichnet und mit 11 von 10 Punkten prämiert, mussten wir selbstverständlich dort hin. Nach einer halben Stunde Auslauf, hatten sich alle ausgetobt (Juhu, Schaukeln!) und es ging zurück nach Stornoway, wo unsere Köche mal wieder zum Kochen verdonnert wurden. Heute gabs Nachos mit Käse, Guacamole und Chili. Und danach gabs gemütliches beisammensein in der „Lounge“ im Hostel. Top!

Samstag, 18. September 2010

Mein Highlandtrip Tag 7



Meine Güte hat der faule Tag gestern gut getan! Mir geht’s wesentlich besser und ich freu mich auf den Tag. Wir kehren Fort Augusuts also den Rücken, mit dem Ziel Lewis & Harris. Theoretisch schnell zu machen, aber wir sind ja hier um was zu sehen.
Zunächst haben wir einen Fotostop an der Invermoriston – Bridge eingelgegt, um dann in das Clansmen Hotel zum Frühstücken und Souveniers kaufen zu fahren. Wenn ihr auf kitschige, sinnfreie Souveniers steht: this is the place to be. Ein riesiger Shop voll mit Ramsch! Und wer möchte denn nicht eine Kuschelnessie und einen Hochlandrinder-Kühlschrankmagneten sein eigen nennen?? Außerdem gibt es vor dem Hotel eine Fotomotivnessie. Ich hab sie also doch noch erwischt. HA!
Unsere Gruppe auf der Invermoriston Bridge
Nach unseren Kaffeestop haben wir uns alle brav wieder in den Bus geschwungen und es ging weiter nach Inverness. Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu! Leute, traumhaft. Der Rest der Welt ist in den Supermarkt, während ich in das Einkaufszentrum nebenan gerannt bin um mir eine neue Camera zu kaufen. Nach etwas Hin und Her (in dem Laden darf man sich immer nur eine Camera anschaun, die andere wird vom Verkäufer brav bewacht. Sinnvoll um Diebstahl zu verindern, doof, wenn man 2 Produkte vergleichen möchte) habe ich mich für die Canon Ixus 110IS entschieden, bezahlt und bin zum Bus gerannt. Faszinierenderweise, war ich nicht spät genug dran, um die Höchststrafe zu verdienen: Busaoke.
Von der Munter-Hauptstadt Inverness, mit seinem schwulen, rosa Schloss (verzeiht mir den Ausdruck, aber dieses Castle ist echt lächerlich… immer noch!), sind wir wieder in die „Wildnis“ gefahren.
Zunächst zu den Rogie Falls: 10 Minuten wandern, Aussicht genießen, Fotos knipsen, Auf der Hängebrücke rumhopsen und andere Leute in Panik versetzen und wieder 10 Minuten zurückwandern.
Rogie Falls
Der nächste Halt war Loch Glasnacharnoch. Ich sollte dazusagen: Chris liebt Fotosops. Wir machen ständig Fotosops oder es gibt „appreciation-time“ im Bus um besonders schöne Flecken Landschaft zu bestaunen. So also auch hier. Es ist echt cool einen Guide aus Schottland zu haben (der begeisterter von seiner Heimat (genau wie es Carole auch war) nicht sein könnte!), denn er kennt die Highlands wie seine Westentasche und liebt es uns zu versteckten Plätzchen zu führen. Einmal „appreciation-time“ für Chris bitte!
Loch Glasnacharnoch
Schwupp, wieder in den Bus und durch Ullapool (Klopause & Möwen füttern) tiefer in die schottische Pampa. Das Wetter, das bis jetzt wunderschön war, hat urplötzlich aber beschlossen: „Denen geben wir die volle Ladung Scheißwetter!“. Was mit ein bisschen „liquid sunshine“ begann, wurde schnell strömender Regen, weshalb unser Picknick zu einem Buspicknick wurde. Damit konnten wir ja noch ganz gut leben (unser Bus ist ja schließlich gemütlich), aber während wir gepicknickt haben, hat das schottische Wetter sämtliche Register gezogen. Von Wind, dass der Bus geschaukelt hat (im Ernst!), zu Regen, dass so manche Jugendherbergsdusche vor Scham im Boden versinken muss, zu Hagel. Das alles innerhalb von 15 Minuten und dann war der Spuk wieder vorbei. Wir saßen im Bus und dachten die Welt geht gleich unter, aber es war „nur“ original schottisches Wetter. Chris, der verrückte Hund, hat irgendwo ca. 10 cm² blauen Himmel gesehen und dies zum Anlass genommen uns aus dem Bus zu jagen. Danke Chris, ich bin doch schon krank. Murrend haben wir uns doch alle aus dem Bus bewegt und sind ihm nachgedackelt (naja eher gejoggt) über matschige, rutschige Pfade, Pfützen und diverse Schlammlöcher (ich hatte natürlich heute ein neues Paar Jeans angezogen und meine Sneakers und nicht meine DocMartens) zu… noch mehr Wasser! Genauer gesagt: Spring Inchnadampf (oder so…). Es galt noch einige Steine zu überwinden und dann standen wir da: an der Quelle. Einfach so, plötzlich Wasser aus dem Boden. Es hat richtig geblubbert. Faszinierend. Es ist nicht so, dass ich noch nie eine Quelle gesehen habe, aber diese ist anders, als was ich bisher so kenne. Schon cool und das Wasser (wir haben alle leere Flaschen mitgebracht) hat ausnahmsweise mal nicht nach Chlor geschmeckt (wie fast überall in Großbritannien…), sondern sehr erfrischend. Joggenderweise ging es zurück zu unserem Bus, weil das Wetter wieder beweisen wollte, wie schottisch es denn ist… Zum Glück bin ich ja nicht aus Zucker und habe ne Regenjacke (überlebenswichtiges Kleidungsstück in Schottland).
Spring Inchnadampf
Weil wir soooo eine pünktliche Gruppe sind, waren wir früh dran. Früh dran bedeutet wir hatten noch ewig Zeit bis wir auf die Fähre mussten. Deshalb haben wir einen kleinen Aufwärm- und Klopause-Stopp in einem „Tearoom“ gemacht. Ich weiß beim besten Willen nicht mehr wo wir waren oder wie der Tearoom hieß. Es war das einzige Haus mitten im Nirgendwo und ich habe absolut keine Ahnung, wie man damit über die Runden kommen kann. Aber die Leute dort waren sehr nett und gastfreundlich (es wird oft nicht besonders gern gesehen, wenn eine Meute von 17 Leuten auf einmal einen Tearoom stürmt…) und die heiße Schokolade… Perfekt! Am nettesten fand ich ja, dass ich den Akku meiner Camera laden durfte, einfach so, für gratis, weil sie nett sind. Toll!
Wieder aufgewärmt, gestärkt und mit jetzt halb vollem Akku haben wir uns auf den Rückweg nach Ullapool gemacht. Natürlich nicht, wie könnte es auch anders sein, ohne Fotostop. Diesmal war es . Es ist Ardmair Beach ein besonderer Kieselstrand, denn es gibt an diesem Strand nur flache, runde Kieselsteine, die man perfekt auf dem Wasser hüpfen lassen kann (wenn man nicht so eine Niete ist wie ich zumindest…). Frische Luft, Fotos, Spieltrieb ausleben, ab in den Bus (das klingt immer hektischer als es ist, wir haben an jedem Stop echt genug Zeit) und zurück nach Ullapool.
Ardmair Beach
Nachdem wir immer noch Zeit haben, bevor wir auf die Fähre müssen, haben wir noch kurz Zeit Ullapool zu erkunden. Dazu braucht man etwa 10 Minuten. Es ist ein Kaff mit einem Ferry Terminal und das wars. Aber ein paar coole Läden gibt es. Ich bin in einen Laden reingestolpert, weil der so ausgesehen hat, als würde es da vielleicht Stricknadeln geben. Wer sich jetzt denkt: sie ist doch in Schottland und reist rum, warum zum Geier will sie denn jetzt Strickzeug? Ich habe angefangen eine Mütze zu stricken (an dem Tag als ich nach St. Andrews gefahren bin), damit mir nicht die Ohren abfrieren. Schlauerweise hab ich eine Stricknadel (gerade die, die so wichtig für das Muster ist) in Kirkwall verloren und konnte auf den letzten 5 cm nicht weiterstricken. Mich hat es aber tierisch genervt ne halb fertige Mütze durch die Weltgeschichte zu schleppen und deshalb war das der Fund des Tages!
Somit war die Wartezeit auch schon totgeschlagen! Das ging ja schnell. Auf der Fähre haben wir uns in der Bar getroffen und Chris hat uns gleich den Tipp gegeben, dass wir etwa eine Stunde nach dem Ablegen hoch auf das Deck gehen und zurück auf das Festland schauen sollen. Nach dem Essen (Chips…) und ein bisschen Ratschen mit den Anderen, habe ich mich aufs Deck begeben. Chris hatte Recht. Der Ausblick ist der Hammer. Es ist verdammt kalt und windig (und geradeaus Laufen braucht man gar nicht erst zu versuchen!), aber das ist es wert. Ich habe Sage und Schreibe eine halbe Stunde durchgehalten, bevor ich bibbern und halb erfroren (warum ist meine Mütze noch nicht fertig?!) wieder in die Bar gekrochen bin.
Blick zurück auf das Festland
Die Überfahrt nach Lewis ist ziemlich lang (fast 3 Stunden) und wir sind erst um 21.00 Uhr in Stornoway angekommen. Zum Hostel haben wir aber nur 5 Minuten gebraucht und das ist mal ein tolles Hostel sag ich euch! Eigentlich mehr wie ein B&B und soooo gemütlich und warm! Gute Nacht, es reicht für heute.

Donnerstag, 16. September 2010

Mein Highlandtrip: Tag 6

Hallöchen!
Heute haben wir einen freien Tag am Loch Ness, aber es ist ein absolutes Sauwetter da draußen. Außerdem bin ich verdammt erkältet und hab jetzt beschlossen mir nen gemütlichen Tag zu machen.
Meine Tagespläne:

  • Blog updaten
  • Chillen
  • Erkältung auskurieren
  • Neue Digicam finden und in den Argos Store in Inverness bestellen
  • Souveniers und Essen kaufen
  • Pub Quiz
Fazit: Pläne erfolgreich ausgeführt. Cooler, chilliger Tag! Juhu!

P.S.: Foto gibt's immer noch keine... Ab morgen hoffentlich wieder!

Mein Highlandtrip: Tag 5

Wow, das war mal wieder eine rekordverdächtig kurze Nacht. Hab irgendwie nur 2 Stunden geschlafen. Ob das am Whiskey liegt? Ich muss zugeben: ich bin echt auf den Geschmack gekommen!
Um 8.45 Uhr war Treffen vor dem Schloss angesagt. Die restliche Hälfte der Gruppe stand brav versammelt da und wir haben sofort den Bus gekapert! (Wir wollten die guten Plätze haben). Die anderen sind so langsam auch eingetrudelt, aber keiner von denen redet mit uns. Die sind komisch! Aber Chris, unser neuer Guide scheint aber ziemlich lustig zu sein und was ihn noch sympathischer macht: er hat versprochen, dass wir am Dienstag, also übermorgen den Zwischenstopp in Inverness etwas verlängern, damit ich mir ne neue Camera kaufen kann!
Erster Stopp heute: Dornoch Beach. Toller weißer Sandstrand mit Wind. Für eine Stunde? Die Grundidee, dass wir so die andere Gruppe kennenlernen können ist ja ganz nett, aber klappt leider überhaupt nicht. Die anderen stehen auf der anderen Strandhälfte, während wir mit Chris Frisbee spielen (ich versage total dabei…). Als das langweilig wurde, haben wir den Spielplatz gestürmt. Schaukeln! Juhuuuuuuuu! Ja, wir sind infantil, ich gebe es zu. Aber, wen interessierts, es war witzig.
Dornoch Beach
Stop Nummer 2 waren die „Hope Hangs Branches“ im Clootie Valley. Die Legende ist, dass die Quelle die sich dort im Wald befindet heildende Kräfte hat. Wenn man nun irgendein Gebrechen hat, sann taucht man ein Kleidungsstück in das Wasser dieser Quelle ein und hängt sie an die Äste der umstehenden Bäume. Wenn das Kleidungsstück getrocknet ist, dann verschwindet auch das Zipperlein, welches der Besitzer hatte. Es hingen da auffallend viele Unterhosen…
Hanging Hope Branches
Weiter ging es nach Beauly, für einen kleinen „wir brauchen was zum Futtern“-Stopp. Meiner Meinung nach ist der Ort ncihts besonderes, aber Mary Queen of Scots war da angeblich anderer Meinung. Sie soll ausgerufen haben „Oh, quel beau lieu!“ (was für ein schöner Ort) und so Beauly zu seinem Namen verholfen haben.
Leider folgte dann die niederschmetternde Nachricht: der Besuch der Whiskey Destillery fällt aus, weil die Destillery geschlossen hat. Nachdem ich schon in 2 Destillen war, ist mir das relativ Wurscht, aber Chris tat das Leid und deshalb gründet er den „Bus Club“. Heißt: er sammelt Geld ein, kauft ne Flasche g‘scheiten Whiskey und wir suchen uns später ein nettes Plätzchen zum Verkosten (natürlich nur wir, er als Fahrer darf ja nicht).
Das erledigt sind wir in das Glen Affric gefahren. Wunderschön und die Zwischenstopps, die wir gemacht haben, haben sich auch echt gelohnt. Wir sind immer wieder stehengeblieben und hatten Zeit für kurze Spaziergänge

Stop 1: die Dog Falls --> Bild wird folgen

Stop 2: River Affric
Dank einer recht akuten Wetterverschlechterung (ansonsten war das Wetter perfekt), ging ers zurück in den Bus und weiter zum Urquhart Castle, wo wir lediglich einen kurzen Fotostop eingelegt haben. Warum? Nun, weil das Castle an sich sehr teuer ist und naja, schlussendlich ist es eine Ruine… und morgen haben wir einen freien Tag, wer also das Schloss sehen möchte, hat dann immer noch Gelegenheit dazu. Von Außen sieht das Castle sehr beeindruckend aus, aber ob mir das tatsächlich fast 8 Pfund wert ist, beschließe ich morgen dann spontan.
Urquhart Castle
Es ging weiter nach Invermoriston. Dort gab es einen 5 Minuten langen Spaziergang und eine kleine Pause. Juhu.
Ausblick vom Victorian Summerhouse
Schlussendlich ging es wieder in den Bus (Überraschung!) und zu unserem  letztenZiel für heute: Fort Augustus. Im Clansmen Centre erwartete uns dann eine Show, die aber – dank einer anderen Gruppe – erst später angefangen hat. Aber Chris ist grandios im bespaßen und hat erstmal eine kleine Tour durch Fort Augustus gestartet. Nachdem Fort Augustus aber ein ziemliches Kaff ist, war die auch schnell zu Ende. Aber Chris wäre nicht Chris, wenn er nicht nochwas in der Hinterhand hätte. Also auf zum Ufer vom Loch Ness. Nun standen wir alle am Ufer – aufgestellt wie eine Aerobicgruppe – und warteten darauf was passiert. Chris machte erstmal eine bedeutungsvolle Pause und sagte dann: „Wir holen jetzt Nessie aus dem Wasser!“ Unsere Antwort: WTF?!? Er beginnt also von einem alten, schottischen Ritual zu erzählen, mit dem man Nessie aus dem Loch locken kann und fängt an uns den Tanz und das passende Liedchen beizubringen. Wir sind kollektiv abgebrochen vor lachen. Wenn Kieselstrand nicht verdammt unbequem wäre, hätten wir uns vermutlich auf dem Boden geschmissen und weitergelacht. Wie auch immer, man soll ja mit Ernst bei der Sache sein und deshalb haben wir die Geschichte auch mitgemacht. Natürlich (wie denn auch sonst?!?) ist genau in dem Moment, wo wir 17 am Ufer getanzt und gesungen haben, dass jede Waldorfschule stolz wäre, ein Touristenboot vorbeigefahren. Meiner Meinung nach extra langsam. Die fanden uns natürlich zum einen umwerfend komisch und zum anderen sehr fotografierwürdig. Ich bin jetzt also auf den Bildern von bestimmt 50 Japanern. Juhu. Ich werde noch berühmt!
Nach dieser witzigen, aber blamablen Erfahrung, war es Zeit für die Clansmenshow im Clansmen Centre. Am ehesten kann man das vielleicht als Live-Dokumentaion beschreiben? Man erfährt, wie das Leben in den Highlands früher ausgesehen hat, wie man den ursprünglichen Kilt angezogen und getragen hat, die Waffen, die Geschichte, alles. Es ist wirklich ziemlich interessant. Solltet ihr also jemals nach Fort Augustus kommen, dann schaut auf jeden Fall mal da rein. Selbst wenn ihr die Show nicht sehen wollt, dann lohnt sich der Besuch, weil es schöne (und nicht kitschige!) Souveniers gibt! Definitive Empfehlung!
So, jetzt reichts aber wirklich für den Tag! Wir sind eh nur noch ins beste Hostel der Welt (Morag’s Lodge) gefahren, aber mehr dazu in meinem Hostel-Review-Blog!

P.S.: Die Fotos aus diesem Post sind auch wieder von Christa! Vielen Dank :D

Mein Highlandtrip: Tag 4


Okay, Tag 4. Endlich raus aus dem Hostel from Hell! Ernsthaft. Kirkwall SYHA: geht da nicht hin! (Aber ich werde vermutlich eh noch eine Blogeintrag über die Hostels schreiben in denen wir waren).
Es ging also raus aus Kirkwall und zur „Italian Chapel“ in (auf?) Lambs Holm. Diese ehemalige Baracke wurde 1943 von italienischen Kriegsgefangenen zu einer Kapelle umgestaltet. Es ist schon sehr interessant, diese Kapelle von Innen zu sehen, das muss ich zugeben. Insbesondere, weil man denken würde, dass das wirklich Ziegelsteine sind die darin verarbeitet wirden, aber die sind nur aufgemalt (das Gebäude besteht hauptsächlich aus Stacheldraht und Zement).
eines der letzten Fotos die ich mit meiner Cam gemacht habe... die Italian Chapel
Und nun zum Drama des Jahres: meine Digicam ist tot. Ich habe noch Fotos in der Chapel gemacht und dan war sie plötzlich tot. Kein Mucks mehr, NICHTS! KATASTROPHE!!! WELTUNTERGANG!!!!!
Ich war tatsächlich kurz vorm heulen, aber ich bin ja selber Schuld. Dummerweise ist mir nämlich die Camera ohne Hülle auf den Fliesenboden im Hostel from Hell gefallen. Aber erstmal war alles in Ordnung. Jetzt nicht mehr. FUCK! Im Nachhinein kann ich nur sagen: Pech, da kann man nichts machen, aber ich war so unglaublich fertig und angepisst heute (und das hat mein Nebensitzer deutlich mitbekommen… Sorry…!). Aber meine Tourleute sind sooo nett! Die wollen mir alle Fotos geben, damit ich doch noch ein Andenken habe. Danke, danke, danke!
Mit bescheidener Laune ging es erst noch an einen sehr windigen, aber schönen Strand. Aber nachdem ich von der Gesamtsituation und der Kombination Salzwasser-Wind-Ebbe-Berge von Algen-Gestank nicht besonders begeistert war, bin ich recht schnell in den Bus zurückgeflüchtet.
der Strand
Weiter ging es auf die Fähre (die selbe wie auf der Hinfahrt), die wir alle größtenteils unter Deck verbracht haben, weil es draußen schrecklich windig und kalt war (und Fotos hatten wir auch alle schon).
Auf dem Festland angekommen gab es erstmal einen schnellen Supermarktstopp (Essen kaufen) und dann ging es los mit unserer Gewalttour durch die Highlands! Es waren zwar einige Zwischenstopps eingeplant, aber trotzdem standen uns mehrere Stunden Fahrt bis zu unserer Jugendherberge (Carbisdale Castle) bevor.
Der lustigste Stopp war vermutlich „Tongue“. Es gibt in Schottland tatsächlich einen Ort namens Tongue. Und der Ort ist ein Decksloch. Verzeiht meine Ausdrucksweise, aber es ist so. Glücklicherweise waren wir nur für eine kleine Klo- und Souvenierkaufpause dort. Die Klos, naja meinetwegen, die Souveniers: SUPER. Wie gut ist es? Es gibt „I <3 Tongue“ Sticker! Ja; ich weiß es infantil, aber hallo es ist soooo lustig.
Weiter ging es durch die schottischen Highlands, über kurvige, einspurige, schlechte Straßen. Traumhafte Landschaft, trotz beschissenen Wetters. Und ich verdammter Fotojunkie steh da uns kann nicht ein gscheites Foto machen. Zur Erklärung: die Highlands haben die Pampa erfunden. In den Highland gibt es NICHTS (deshalb ist die kaputte Cam auch so ein Drama). NICHTS, wirklich absolut NICHTS, AUSSER: die Landschaft. Und die ist der absolute Hammer. Wirklich.
Nach vielleicht eineinhalb Stunden kamen wir an unseren nächsten Zwischenstopp: Smoo Cave. Wir kriechen also alle aus dem Bus (früher oder später sind wir alle eingeschlafen) und sehen so ein kleines Bächlein. Nach der ganzen beeindruckenden Highlandlandschaft war das schon ziemlich lahm. Nach Carol’S Anweisung, dass wir uns bitteschön nicht überfahren lassen sollen, gingen wir im Gänsemarsch über die Straße und zum Wanderweg. Erst ein bisschen bergab, dann ein wenig bergauf und da war der erste Aussichtspunkt. Ich nehme ganz offiziell jeden Kommentar, der auch nur implizieren könnte, dass Smoo Cave nicht beeindruckend ist, zurück.
Erstmal sind wir also alle dagestanden und haben das auf uns wirken lassen. Und Fotos gemacht… naja, wenigstens die anderen. Ich hab mir den Anblick ins Gehirn eingebrannt. Das Foto habt ihr Christa zu verdanken.
Ausblick vom Aussichtspunkt

Smoo Cave (von drinnen nach draußen fotografiert)

Irgendwann sind wir weitergelaufen, den Hügel nach unten zu dieser riesigen Höhle und in die Grotte hinein. Es hat sich schon gelohnt dafür geweckt zu werden, muss ich sagen. Es gäbe auch eine kleine Bootstour in das innerste der Höhle, aber da es recht viel geregnet hatte, als wir dort waren, gab es wegen Überflutungsgefahr keine.
Nach diesem letzten Stopp ging es auf zu unserem Hostel: Carbisdale Castle. 2,5 (ja zweieinhalb!) Stunden Fahrt ohne Pause durch die schottischen Highlands. Das war wirklich, wirklich anstrengend! Aber was macht man nicht alles um einmal in einem Schloss zu übernachten?
Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich beim Hostel und in unseren Zimmern waren, wollten wir eigentlich alle nur schlafen. Naja, alle bis auf Marie. Im Bus hatte Carol uns die Geschichte von Carbisdale Castle erzählt. Unter anderem ging es darum, dass die Zimmer, die heute 210 und 211 sind, vor etwa 100 Jahren die Kinderzimmer waren. Eines schönen Tages ist die Nanny der Kinder durchgedreht und hat alle Kinder umgebracht und seitdem spukt es angeblich in diesen Zimmern.
210 ist heute ein 2er Zimme, weshalb Marie & Conrad das Zimmer bekommen haben. Marie ist in dieses Zimmer gegangen und hatte ne Panikattacke. Also keine Chance, dass sie dort übernachten würde, was ich irgendwie auch nachvollziehen kann. Wir haben also ein wenig Bettentausch gespielt, bis das gepasst hat, bevor wir die Küche gesucht haben, um uns was zum Essen zu machen.
Carbisdale Castle
Um 21 Uhr sind wir dann gesammelt die Meile ins Dorf gelaufen, um nochmal alle gemeinsam ins Pub zu gehen, nachdem die Leute, die nur auf der 5-Tage-Tour sind uns morgen verlassen. Carol auch. Ich bin ja mal gespannt auf den neuen Guide. Carol sagt er ist fast so gut wie sie.

Nachtrag: Alle Fotos bis auf das erste sind von Christa Stalder. Vielen Dank, dass ich deine Fotos verwenden darf! Du bist ein Schatz :)

Montag, 13. September 2010

Mein Highlandtrip: Tag 3

Heute Morgen habe ich mich aus dem Bett gequält. Hab mich etwas mit den anderen verquatscht und bin erst nach drei ins Bett gekommen… Aber was solls, das war ein lustiger Abend.
Unser Programm heute ist vollgepackt mit steinzeitlichen Siedlunge, Gräbern und Steinkreisen. Orkney ist ein Paradies für Menschen, die sich dafür interessieren. Es gibt ca 2.000 solcher Orte und das sind vermutliuch nur etwa 5% von dem was es auf den Inseln zu finden gibt. Also Steinzeitfans: auf nach Orkney!
Skara Brae
Los ging es morgens nach Skara Brae, eine Siedlung aus der Jungsteinzeit. Wir sind da aufgeschlagen, als die gerade aufgemacht haben. Das würde ich euch auf empfehlen, denn so gegen 11 wurde es wirklich sehr voll (und dann gibt’s keine schönen Fotos mehr…). Zuerstg sieht man sich ein „Musterhaus“, das mehr oder weniger eine Nachbildung des größten Hauses Der Siedlung ist. Carol hat uns dort mit Infos gefüttert, wonach wir dann zur Siedlung gelaufen sind und sie ekundet haben. Skara Brae ist anscheinend die am besten erhaltene Siedlung aus der Jungsteinzeit und es ist wirklich faszinierend, wie gut erhalten diese Siedlung ist. Die Dächer fehlen natürlich alle, aber die Wände und alles andere steht noch. Pretty amazing!
Die Bibliothek in Skaill House
Nach einem kurzen Spaziergang zurück, kann man auch noch Skaill House besichtigen. Es ist das Haus vom Laird, der diese Siedlung 1850 zufällig nach einem Sturm gefunden hat. Es ist eine riesige viktorianische Villa und man kann dort einige Räume besichtigen. Nachdem es im Eintritt inbegriffen ist, sollte man sich das nicht entgehen lassen, aber wenn das nicht so wäre hätte man nichts verpasst (Ausnahme: die Bibliothek, die ist sooooo toll!).
moi vor den Cliffs Yesnaby
Wieder im Bus sind wir zu den Cliffs Yesnaby gefahren. Wie der Name schon sagt: Klippen. Recht hohe Klippen, aus ner Art Stein, vielleicht am ehesten mit Schiefer zu vergleichen? Ich hab keine Ahnung, auf jeden Fall konnte man den Stein in seine einzelnen Lagen aufsplittern. Ein paar Fotos später haben wir uns aber wieder in den Bus verzogen, weil es verdammt windig war und es hat angefangen zu regnen. Deshalb wurde im Bus gepicknicked und nicht draußen. Oh, für die Spielkinder unter meinen Lesern: schmeißt Steine die Klippen runter, das klingt witzig.
Windig aber vor einem Standing Stone
Nachdem wir uns alle vollgefressen hatten, ging es zu 2 Steinkreisen: Standing Stones Staness und Bronagh’s Ring. Staness ist definitiv beeindruckender und größer, aber Bronagh ist besser erhalten. Es ist echt spannend. Die Steine sind ca. 5 – 6 Meter hoch und stehen im Kreis angeordnet. Man kann sehen, dass viele die gleiche Form hatten und wenn man bedenkt, dass die gleiche Höhe die oben rausschaut nochmal vergraben ist, dann finde ich das noch wesentlich faszinierender.
In etwa diese Form hatten wohl alle Standing Stones in den Steinkreisen mal. Im Vordergrund: Scott, einer meiner Mitreisenden, im Hintergrund unser wild & sexy Haggis Bus
Therorien warum unsere Vorfahren das gemacht haben, gibt es unzählige, aber wir haben schlussendlich keine Ahnung. Vielleicht macht das ja auch die mysteriöse Aura an diesen Orten aus? Die beiden Steinkreise liegen übrigens nur wenige Munuten auseinander, es lohnt sich also gleich beide zu besuchen.

Bronagh’s Ring
Unsere letzte geplante Attraktion heute war Maes Howe. Wikipedia sagt auf deutsch nennt man das eine „Megalithanlage“. Im Prinzip ist es ein Hügel mit einem niedrigen Tunnel durch den man hineingelangt. Im Inneren gibt es eine Hauptkammer und 3 Nebenkammern. Allein kommt man nicht in das Grab, man muss immer eine Tour buchen, was sich absolut lohnt. Unsere Guidelady war sehr kompetent und begeistert. Vielleicht kurz etwas zur Geschichte von Maes Howe.
Es ist vermutlich ein Grab (man hat aber keine Knochen dort gefunden), das etwa 5000 Jahre alt ist. Es wurden in den 1860er Jahren von viktorianischen Archäologen gefunden und ist seit 1999 Weltkulturerbe. Es ist schwierig etwas über den genauen Zweck der Anlage herauszufinden, weil es im 11. Jahrhundert con den Wikingern genutzt wurde. Man weiß also nicht, was die mit dem Inhalt gemacht haben, ob es überhaupt etwas gegeben hat, womit sie etwas hätten machen können, oder ob Maes Howe vielleicht nur rituellen Charakter hatte. Was man weiß ist, dass einmal im Jahr zwischen dem 17. Und dem 27. Dezember die Sonne genau so steht, dass sie durch den Eingangsgang in die Hauptkammer leuchtet. Aber welchen Zweck hatte das? Sehr spannend. Ich würde echt gern wissen was das bedeuten soll und wie das mit den beiden Steinkreisen im Zusammenhang steht (es wird nämlich ein Zusammenhang vermutet, besonders weil einer der Steinkreise vor Maes Howe zuerst von der Sonne getroffen wird).
Maes Howe
Mein persönliches Highlight waren übrigens die Wikingerrunen. Übersetzt heißen die so viel wie „Der Wikiner xyz hat diese Runen sehr weit oben geschrieben“ oder „Der der diese Runen geschieben hat ist der Meister der Runen“ Nur seinen Namen hat er vergessen. Herrlich komisch!
Damit war unser Tagesprogramm beendet und wir hatten Freizeit. Ich bin mit ein paar anderen in eine Schmuckmanufaktur gegangen, aber der Schmuck war leider verdammt teuer und es gab keine Demonstrationen mehr. Deshalb habe ich spontan beschlossen: ich will zur Whiskeytour, wo die anderen auch sind. Ich habe also dort angerufen, die hatten noch Plätze frei und damit musste ich lediglich einmal vom einen Ende der Stadt zum anderen. In 15 Minuten. Haha, der war gut. Ich war also gerade dabei mir ein Taxi zu rufen, als ich angestupst wurde: „Ich hab gehört ihr wollt zur Destillery? Ich arbbeite da um die Ecke, ich kann euch mitnehmen“. Super! Auf in den Lieferwagen (war nicht allein, sonst hätte ich das nie gemacht) und wir wurden zur Highlandpark Destillery gefahren.
Dort angekommen ging die Tour los. Nachdem es meine zweite Tour war, war es sehr interessant zu vergleichen wie ähnlich und doch unterschiedlich Whiskeyherstellung sein kann. Die Tour an sich war auch sehr interessant und die Verkostung am Ende: ich glaub ich mag Whiskey. Irgendwie taugt mir der Geschmack. Mitbringsel für Papa hab ich auch: eine Flasche 18 Jahre alten Whiskey. Top.
darin wird Whiskey destilliert. Wenn jemanden der genaue Prozess interessiert, dann gebt Bescheid und ich schreibe was darüber!
In unserer Truppe haben wir 2 Köche, die haben uns heute Abend bekocht. Sehr lecker!