Reisevorbereitungen
Äthiopien ist nicht Schottland, das war mir von Anfang an klar. Aber dass man an dermaßen viele Dinge denken muss, wenn man in ein afrikanisches Land fährt hätte ich nicht gedacht.
Das beginnt schon bei den Impfungen. Was braucht man alles?
Am besten geht man einfach zu einem erfahrenen Reisemediziner oder – wenn man wie ich in München lebt – ins Tropeninstitut oder in das Max-von-Pettenkofer-Institut (wesentlich billiger!) und lässt sich beraten.
Was man haben sollte:
- Hepatitis A und B
- Diphterie und Tetanus
- Polio (auffrischen!)
- Gelbfieber
- Meningokokken
- Tollwut (muss nicht unbedingt sein und ist teuer, aber better be safe than sorry)
- Typhus
Hepatitis B hatte ich schon, der Rest hat mich etwa 300€ gekostet. Wahnsinn, aber wichtig. Außerdem gibt es da noch die Frage: Malariaprophylaxe: ja oder nein? Das kommt schlichtweg auf das Gebiet an. Ich habe mich gegen eine kontinuierliche Malariaprophylaxe entschieden (teuer und in dem Gebiet wo ich sein werde auch nicht nötig). Was ich aber mitnehme ist eine Standby-Medikation. Das heißt, ich habe ein Medikament (Malarone) gegen Malaria dabei und sollte ich Symptome haben (hohes Fieber, grippeähnliche Symptome), nehme ich dieses und gehe dann so bald wie möglich zum Arzt.
Am wichtigsten ist es ohnehin die Mückenstiche zu vermeiden. Daher: lange Kleidung und Mückenschutz (NoBite wird von allen Seiten empfohlen).
Die Reiseapotheke fällt auch etwas größer aus. Ich habe mich mit Immodium, Paracetamol, Schmerzmitteln, Perenterol, Fenistil usw. eingedeckt, da ich keine Ahnung habe inwiefern ich dort Zugang zu Medikamenten haben werde.
Soviel zur medizinischen Seite, jetzt zur bürokratischen. Um nach Äthiopien zu fahren braucht man ein Visum. Als Tourist ist das relativ simpel, man kann es in Addis Abeba am Flughafen kaufen. In unserem Fall ist es komplizierter. Sobald man nämlich in irgendeiner Form im Land arbeiten möchte (auch wenn es kostenlos ist), dann braucht man ein Business Visum. Dafür wiederum braucht man eine schriftliche Einladung von der entsprechenden Stelle (also z.B. vom Krankenhaus) mit Reisedaten etc. Das ganze plus ausgefüllte Formulare, Gebühren usw, geht dann an die Botschaft und dann heißt es warten. Die Herrschaften haben nämlich eine lange Leitung und sind außerdem teilweise zu blöd Formulare abzuschreiben (wie ich aus eigener Erfahrung weiß).
Daher empfehle ich jedem, der so eine Reise plant, das Visum so früh wie es irgendwie geht zu organisieren, damit man – wenn nötig – noch einen Ersatz bekommt.
Auch den Flug sollte man frühzeitig buchen, weil er einfach generell teuer ist (mit 500 Euro sollte man mindestens rechnen) und auch nicht billiger wird.
Dann muss man auch beim Packen etwas planen. Leichte, lange Kleidung ist von Vorteil. Ich habe außerdem noch Funktionsklamotten dabei, weil ich nicht weiß was mich genau erwarten wird. Trekkingschuhe sind sicherlich keine schlechte Idee. Sonnenschutz (Hut und Sonnencreme) ist glaube ich selbstverständlich, aber man sollte auch nicht vergessen, dass es die Regenzeit gibt. Für den Fall dass man in der Regenzeit fährt, sollte man sich vernünftigen Regenschutz und Gummistiefel (viele Straßen sind nicht geteert, das ist dann der pure Matsch) wurden uns empfohlen. Außerdem ist es in Äthiopien so, dass in den meisten Hotels nicht nach jedem Gast die Bettwäsche gewechselt wird. Dafür sollte man sich ein Inlay oder ein Laken mitnehmen. Normalerweise gibt es Handtücher in Hotels, in Guest Houses ist es nicht immer so. Ich habe deshalb Handtücher eingepackt. Wenn man auf das Gewicht achten muss, dann sind Mikrofaserhandtücher eine gute Idee. Sind nicht ganz billig, aber sehr praktisch und trocknen auch schnell.
Rund um die Uhr Strom zu haben ist in Äthiopien keine Selbstverständlichkeit. Daher sollte man eine kleine Taschenlampe und Batterien mitnehmen. Ich habe mir außerdem noch einen Ersatzakku für meine Kamera besorgt.
Zum Thema Geld wechseln: kann man bei uns nicht. Das muss man in Äthiopien erledigen. Ob Euro oder Dollar ist egal, wird beides gewechselt. Wichtig ist auch, dass es in Äthiopien keine EC-Automaten gibt. Man kann an ATMs zwar Geld abheben, aber nur mit Kreditkarte. Sollte man also noch keine Kreditkarte haben, würde ich empfehlen eine ausstellen zu lassen. Es empfiehlt sich aber auch eine gewisse Summe Bargeld mitzunehmen, weil es auch vorkommen kann, dass die Kreditkarte nicht funktioniert. Wechseln kann man übrigens direkt am Flughafen vor der Visakontrolle und bei den verschiedenen Banken in Addis.
Das ist was mir so im Moment einfällt, aber ich werde diesen Post updaten, wenn mir noch etwas fundamental wichtiges ein- oder auffallen sollte.
Ergänzung:
Man sollte wenigstens eine Rolle Klopapier mithaben. Es gibt in keiner Toilette Klopapier und häufig auch in Hotels nicht.
Es kann passieren, dass es tagelang kein Wasser gibt. Daher: feuchte Waschlappen aus der Packung, waren zu dieser Zeit glorreich!
Ergänzung:
Man sollte wenigstens eine Rolle Klopapier mithaben. Es gibt in keiner Toilette Klopapier und häufig auch in Hotels nicht.
Es kann passieren, dass es tagelang kein Wasser gibt. Daher: feuchte Waschlappen aus der Packung, waren zu dieser Zeit glorreich!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen