Sonntag, 20. März 2011

Next Stop? Ethiopia!

Äthiopien? Was soll das jetzt schon wieder? Wieso warum weshalb?
Ich fange mal von vorne an. Schon im 5. Semester habe ich von dem Austauschprogramm zwischen der LMU und der Jimma University erfahren, aber bewerben? Zu dem Zeitpunkt wollte ich das noch nicht. Erstmal Erfahrung sammeln. Also habe ich es mir ein Jahr später wieder überlegt und bin damals zum Schluss gekommen, dass ich ja noch soooo viel anderes zu tun habe. 9. Semester und somit letzte Chance: jetzt oder nie!
Deshalb habe ich mich im Oktober beworben und einfach mal meine Unterlagen abgegeben. Etwa eine Woche später kam die Einladung zum Interview. Aufregung machte sich breit und ich fing an mich über Äthiopien schlau zu machen. Wer weiß was die im Interview so wissen wollen...
Im Nachhinein kann ich nur sagen: gut, dass ich das gemacht habe. Die wollten nicht nur
wissen, warum gerade ich mitkommen soll, ob ich teamfähig bin und so weiter, sondern auch sehen, dass ich mich mit dem Land auseinander gesetzt habe. Das ganze natürlich auf Englisch, was – für mich wenigstens – kein Problem war.

Nach dem Vorstellungsgespräch hatte ich kein schlechtes Gefühl, aber erstmal nicht zu früh freuen, wer weiß wie die restlichen Kandidaten sich geschlagen haben.
Ungefähr 10 Tage später war es aber klar: schlechter als ich! Unglaublich, ich fahre nach
Äthiopien!
 
Was folgten waren Treffen mit den äthiopischen Interns, die gerade in München waren,  wöchentliche Vorbereitungstreffen mit unzähligen Vorträgen über Kultur, Geschichte, Wirtschaft, Medizin und vieles mehr. Auf alle Fälle interessant, aber zugleich auch anstrengend, schließlich war jede Woche ein Dienstag fix verplant und wollte vorbereitet werden und das ist eine Menge Arbeit neben allen anderen Verpflichtungen, die ich so habe. Wie auch immer: ich denke, das hat sich gelohnt. 
 
Besonders witzig, war das erste Mal äthiopisch Essen (das Café Omo in der Poccistraße in
München ist übrigens sehr zu empfehlen). In Äthiopien benutzt man kein Besteck, sondern seine Hände zum Essen. Genauer gesagt, nur die rechte Hand. Die Äthiopier haben schallend gelacht bei unseren ersten Essversuchen. Es muss aber auch komisch ausgesehen haben, wie
wir da alle versucht haben, mit den Fingerspitzen Injera zu essen. Nach einer kurzen Lektion wie es richtig geht, war es auch ganz einfach, wenn auch extrem ungewohnt.

Vielleicht noch kurz, warum ich das Ganze mache. Ich überlege schon eine ganze Weile, ob
ich später einige Zeit für eine Hilfsorganisation (Ärzte ohne Grenzen oder ähnliches) arbeiten soll. Allerdings ist das eine große Verpflichtung und sehr viel Verantwortung. Nicht dass mir das Angst macht, aber die Kombination aus humanitärer Krise, Kulturschock und den limitierten Möglichkeiten zu helfen, halte ich für ziemlich schwierig. Ich habe inzwischen einige Menschen (Ärzte, Krankenschwestern, aber auch Menschen die solche Projekte ohne medizinischen Hintergrund unterstützen) kennengelernt und mich auch anderweitig mit dem Thema auseinandergesetzt. Die allgemeine Meinung ist, dass man viel zu blauäugig in so eine „Mission“ hineingeht und das es für jemanden, der unsere Standards gewöhnt ist ein sehr
harter Kulturschock ist. Zwei mal: beim hinfahren und beim zurück kommen. Diese Leute haben sicherlich nicht unrecht und so kann ich für mich herausfinden ob ich für Entwicklungshilfe aus dem richtigen Holz geschnitzt bin oder nicht.

Durch diesen Austausch werde ich die Möglichkeit haben, sowohl die Medizin im Krankenhaus
als auch die Grundversorgung in den Dörfern kennenzulernen. Außerdem werde ich 5 Wochen in Äthiopien leben, meiner Meinung nach ohnehin die beste Art und Weise ein Land zu entdecken.

In diesem Sinne: ich bin dann mal weg!

2 Kommentare:

  1. ich liebe afrika! also hoffe ich mal auf einige schöne posts ;)

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  2. mh... ich erinnere mich dunkel das du da mal was erwähnt hast. Bin gespannt auf den Reisebericht!

    LG und viel Spaß!

    Anett

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