Donnerstag, 16. September 2010

Mein Highlandtrip: Tag 5

Wow, das war mal wieder eine rekordverdächtig kurze Nacht. Hab irgendwie nur 2 Stunden geschlafen. Ob das am Whiskey liegt? Ich muss zugeben: ich bin echt auf den Geschmack gekommen!
Um 8.45 Uhr war Treffen vor dem Schloss angesagt. Die restliche Hälfte der Gruppe stand brav versammelt da und wir haben sofort den Bus gekapert! (Wir wollten die guten Plätze haben). Die anderen sind so langsam auch eingetrudelt, aber keiner von denen redet mit uns. Die sind komisch! Aber Chris, unser neuer Guide scheint aber ziemlich lustig zu sein und was ihn noch sympathischer macht: er hat versprochen, dass wir am Dienstag, also übermorgen den Zwischenstopp in Inverness etwas verlängern, damit ich mir ne neue Camera kaufen kann!
Erster Stopp heute: Dornoch Beach. Toller weißer Sandstrand mit Wind. Für eine Stunde? Die Grundidee, dass wir so die andere Gruppe kennenlernen können ist ja ganz nett, aber klappt leider überhaupt nicht. Die anderen stehen auf der anderen Strandhälfte, während wir mit Chris Frisbee spielen (ich versage total dabei…). Als das langweilig wurde, haben wir den Spielplatz gestürmt. Schaukeln! Juhuuuuuuuu! Ja, wir sind infantil, ich gebe es zu. Aber, wen interessierts, es war witzig.
Dornoch Beach
Stop Nummer 2 waren die „Hope Hangs Branches“ im Clootie Valley. Die Legende ist, dass die Quelle die sich dort im Wald befindet heildende Kräfte hat. Wenn man nun irgendein Gebrechen hat, sann taucht man ein Kleidungsstück in das Wasser dieser Quelle ein und hängt sie an die Äste der umstehenden Bäume. Wenn das Kleidungsstück getrocknet ist, dann verschwindet auch das Zipperlein, welches der Besitzer hatte. Es hingen da auffallend viele Unterhosen…
Hanging Hope Branches
Weiter ging es nach Beauly, für einen kleinen „wir brauchen was zum Futtern“-Stopp. Meiner Meinung nach ist der Ort ncihts besonderes, aber Mary Queen of Scots war da angeblich anderer Meinung. Sie soll ausgerufen haben „Oh, quel beau lieu!“ (was für ein schöner Ort) und so Beauly zu seinem Namen verholfen haben.
Leider folgte dann die niederschmetternde Nachricht: der Besuch der Whiskey Destillery fällt aus, weil die Destillery geschlossen hat. Nachdem ich schon in 2 Destillen war, ist mir das relativ Wurscht, aber Chris tat das Leid und deshalb gründet er den „Bus Club“. Heißt: er sammelt Geld ein, kauft ne Flasche g‘scheiten Whiskey und wir suchen uns später ein nettes Plätzchen zum Verkosten (natürlich nur wir, er als Fahrer darf ja nicht).
Das erledigt sind wir in das Glen Affric gefahren. Wunderschön und die Zwischenstopps, die wir gemacht haben, haben sich auch echt gelohnt. Wir sind immer wieder stehengeblieben und hatten Zeit für kurze Spaziergänge

Stop 1: die Dog Falls --> Bild wird folgen

Stop 2: River Affric
Dank einer recht akuten Wetterverschlechterung (ansonsten war das Wetter perfekt), ging ers zurück in den Bus und weiter zum Urquhart Castle, wo wir lediglich einen kurzen Fotostop eingelegt haben. Warum? Nun, weil das Castle an sich sehr teuer ist und naja, schlussendlich ist es eine Ruine… und morgen haben wir einen freien Tag, wer also das Schloss sehen möchte, hat dann immer noch Gelegenheit dazu. Von Außen sieht das Castle sehr beeindruckend aus, aber ob mir das tatsächlich fast 8 Pfund wert ist, beschließe ich morgen dann spontan.
Urquhart Castle
Es ging weiter nach Invermoriston. Dort gab es einen 5 Minuten langen Spaziergang und eine kleine Pause. Juhu.
Ausblick vom Victorian Summerhouse
Schlussendlich ging es wieder in den Bus (Überraschung!) und zu unserem  letztenZiel für heute: Fort Augustus. Im Clansmen Centre erwartete uns dann eine Show, die aber – dank einer anderen Gruppe – erst später angefangen hat. Aber Chris ist grandios im bespaßen und hat erstmal eine kleine Tour durch Fort Augustus gestartet. Nachdem Fort Augustus aber ein ziemliches Kaff ist, war die auch schnell zu Ende. Aber Chris wäre nicht Chris, wenn er nicht nochwas in der Hinterhand hätte. Also auf zum Ufer vom Loch Ness. Nun standen wir alle am Ufer – aufgestellt wie eine Aerobicgruppe – und warteten darauf was passiert. Chris machte erstmal eine bedeutungsvolle Pause und sagte dann: „Wir holen jetzt Nessie aus dem Wasser!“ Unsere Antwort: WTF?!? Er beginnt also von einem alten, schottischen Ritual zu erzählen, mit dem man Nessie aus dem Loch locken kann und fängt an uns den Tanz und das passende Liedchen beizubringen. Wir sind kollektiv abgebrochen vor lachen. Wenn Kieselstrand nicht verdammt unbequem wäre, hätten wir uns vermutlich auf dem Boden geschmissen und weitergelacht. Wie auch immer, man soll ja mit Ernst bei der Sache sein und deshalb haben wir die Geschichte auch mitgemacht. Natürlich (wie denn auch sonst?!?) ist genau in dem Moment, wo wir 17 am Ufer getanzt und gesungen haben, dass jede Waldorfschule stolz wäre, ein Touristenboot vorbeigefahren. Meiner Meinung nach extra langsam. Die fanden uns natürlich zum einen umwerfend komisch und zum anderen sehr fotografierwürdig. Ich bin jetzt also auf den Bildern von bestimmt 50 Japanern. Juhu. Ich werde noch berühmt!
Nach dieser witzigen, aber blamablen Erfahrung, war es Zeit für die Clansmenshow im Clansmen Centre. Am ehesten kann man das vielleicht als Live-Dokumentaion beschreiben? Man erfährt, wie das Leben in den Highlands früher ausgesehen hat, wie man den ursprünglichen Kilt angezogen und getragen hat, die Waffen, die Geschichte, alles. Es ist wirklich ziemlich interessant. Solltet ihr also jemals nach Fort Augustus kommen, dann schaut auf jeden Fall mal da rein. Selbst wenn ihr die Show nicht sehen wollt, dann lohnt sich der Besuch, weil es schöne (und nicht kitschige!) Souveniers gibt! Definitive Empfehlung!
So, jetzt reichts aber wirklich für den Tag! Wir sind eh nur noch ins beste Hostel der Welt (Morag’s Lodge) gefahren, aber mehr dazu in meinem Hostel-Review-Blog!

P.S.: Die Fotos aus diesem Post sind auch wieder von Christa! Vielen Dank :D

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