Ich hab tatsächlich in meinem Bett geschlafen!! Mit Mühe hab ich rausbekommen, wo Scott schläft (das war ne Aktion… der Typ an der Rezeption hatte keine Ahnung von seinem Computer, sodass ich erstmal rausfinden musste wie das funktioniert, um rauszufinden wo die Jungs schlafen). Damit war es ja noch nicht getan. Als ich das Zimmer gefunden hatte, musste ich die Herrschaften ja noch aus dem Bett klopfen. Nach Anklopfen Nummer 3 wurde mir – selbstverständlich in Boxershorts (I’m not saying it was a bad thing ;) ) – die Tür aufgemacht und mit Taschenlampe hab ich meine Netbooktacshe gefunden. Yes! Auf ins Bett.
Back to topic: Heute gings erstmal für einige Zeit in den Bus. 2,5 Stunden… aber nachdem Carol ziemlich cool ist, wars ganz witzig. Wir haben ein paar Zwischenstops eingelegt auf dem Weg zur Fähre.
Die Cliffs Duncansby waren unser erster Stopp. Um dahinzukommen muss man erstmal ein bisschenlaufen. So in etwa 10 Minuten? Naja, EIGENTLICH 10 Minuten. Auf dem Weg zu diesen Klippen lag so verdammt viel „sheep poo“(=Schafscheiße)! Unglaublich! Man konnte keinen Schritt machen ohne in irgendwas reinzutreten. „Avoid the sheep poo!“ist aber ein ziemlich witziges Spiel und die Klippen waren schlussendlich echt beeindruckend, auch wenn das aus dem Fotos nicht so wirklich rüberkommt. Leider!
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Cliffs Teil 1 |
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und Teil 2 :) Leider ist das Foto etwas dunkel geraten. Das Wetter war definitiv besser als es ausschaut! |
Danach ging’s nach John O’Groats. Dem nördlichsten Punkt Großbritanniens, auch wenns nicht wahr ist. Eigentlich ist es Dunnet Head, aber ist ja egal. Ich war ja vor ein paar Jahren in Land’s End. Das ist ja schon die größte Touristenfalle die ich je erlebt habe, aber John O’Groats ist definitiv schlimmer! In Land’s End gibt es wenigstens noch „Attraktionen“ wie einen Streichelzoo, aber in John O’Groats gibt es: 2 Touristeninformationen, 3 Kaffees und 4 Souveniershops, die den letzten Ramsch verkaufen. Oh, und: einen Wegweiser! Für 7 Pfund kann man sich dort den Namen seiner Heimatstadt hinbuchstabieren lassen, mit Entfernung usw. Ganz was feines… Meine Meinung: solltet ihr jemals in Versuchung kommen, nach John O’Groats fahren zu wollen: tut es nicht!
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John O'Groats |
Nachdem wir das überlebt hatten (wir alle wollten die 2 Ks: Kaffee und Klo), gings auf die Fähre zu den Orkney Islands. Puh, war das kalt und windig und schaukelig! Aber saucool, wirklich! Man fährt an ein paar von den kleineren Inseln vorbei, bevor man in St. Margret’s Hope ankommt und die sind zum Teil schon sehr beeindruckend.
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Überfahrt auf die Orkney Islands |
Von St. Margret’s Hope aus, ging es in den Süden der Insel, zum „Tomb of the Eagles“. Adlergrab?? What the heck? Es ist ein 5000 Jahre altes Grab. Soweit sogut. In den 50ern fand ein Farmer auf seinem Grundstück einige steinzeitliche Gegenstände und meldete das der zuständigen Behörde. Die meinten: „Interessant, wir kommen da mal vorbei und graben.“ Als dieses „wir kommen mal vorbei“ nach 20 Jahren immer noch auf sich warten ließ, begann der Farmer selbst zu graben und fand eben dieses Grab und einige Jahre später auch noch eine Siedlung aus der Bronzezeit. Nicht schlecht!
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Die Siedlung |
Diese „Attraktion“ wird privat von der Familie des Farmers geführt. Die machen das wirklich sehr gut! Man darf sich die Fundstücke anschaun (und manche auch anfassen), es wird der gesamte Aufbau der Siedlungen erklärt und die aktuellsten Erkenntnisse der Archäologen bekommt man auch gleich noch mit auf den Weg. Danach geht es nach draußen. Erst zur Siedlung aus der Bronzezeit, die wirklich intelligent angelegt ist, aber ich hätte sie mir größer vorgestellt.
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ab ins Grab! |
Danach läuft man weiter zum Grab aus der Steinzeit, wo man etwa 16.000 Knochen gefunden hat. Die sind natürlich nicht mehr dort, sondern wurden den Archäologen, die sich irgendwann doch noch haben blicken lassen, zum Spielen mitgegeben. Trotzdem ist das Grab nicht langweilig: erstmal muss man durch einen extrem niedrigen, schmalen Gang (auf dem Rücken liegend, auf einem Skateboard!) in die Kammer kommen, die tatsächlich ziemlich hoch ist. Man kann in die Seitenkammern schauen, wo die Knochen aufbewahrt wurden (schön sortiert natürlich). Alles in allem nicht unglaublich spektakulär, es gibt kein Feuerwerk oder sonsteges Tamtam. Aber allein der historische Hintergrund und die Tatsache, dass dieses Grab nach 5000 Jahren noch komplett erhalten ist, flößen einem Respekt ein (insbesondere, wenn man davor steht und einen Eindruck der Wetterumstände bekommt).
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Das Grab von draußen |
Um zum „Visitor Centre“ zurückzukommen, nimmt man einen anderen Weg. Es geht die Klippen entlang. Das ist etwas winding, aber die Aussicht und die Landschaft machen das auf jeden Fall wieder wett.
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Die Klippen |
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und noch mehr Klippen. Sooooooo cool! |
Als Fazit kann ich hier nur sagen: sollte es euch irgendwann auf die Orkney Islands verschlagen: fahrt dahin, es ist interessant, lehrreich und auch nicht teuer.
Inzwischen war es glaub ich schon 6 Uhr abends und endlich ging es in Richtung Hostel nach Kirkwall. Das Endlich hätte ich mir sparen sollen. Das Hostel ist eine alte Armeebaracke. Vorteil: viel 2 und 4-Bett-Zimmer, Nachteil: Sperrstunde Mitternacht, unfreundliches Personal, keine Steckdosen in den Zimmern, Duschen die etwas fragwürdig funktionieren. That’s going to be fun!
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Auf dem Weg zum Hostel, über die Churchill Barriers, ein Teil der versunkenen deutschen Kriegsschiffe aus dem ersten Weltkrieg |
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