Okay, Tag 4. Endlich raus aus dem Hostel from Hell! Ernsthaft. Kirkwall SYHA: geht da nicht hin! (Aber ich werde vermutlich eh noch eine Blogeintrag über die Hostels schreiben in denen wir waren).
Es ging also raus aus Kirkwall und zur „Italian Chapel“ in (auf?) Lambs Holm. Diese ehemalige Baracke wurde 1943 von italienischen Kriegsgefangenen zu einer Kapelle umgestaltet. Es ist schon sehr interessant, diese Kapelle von Innen zu sehen, das muss ich zugeben. Insbesondere, weil man denken würde, dass das wirklich Ziegelsteine sind die darin verarbeitet wirden, aber die sind nur aufgemalt (das Gebäude besteht hauptsächlich aus Stacheldraht und Zement).
Und nun zum Drama des Jahres: meine Digicam ist tot. Ich habe noch Fotos in der Chapel gemacht und dan war sie plötzlich tot. Kein Mucks mehr, NICHTS! KATASTROPHE!!! WELTUNTERGANG!!!!!
Ich war tatsächlich kurz vorm heulen, aber ich bin ja selber Schuld. Dummerweise ist mir nämlich die Camera ohne Hülle auf den Fliesenboden im Hostel from Hell gefallen. Aber erstmal war alles in Ordnung. Jetzt nicht mehr. FUCK! Im Nachhinein kann ich nur sagen: Pech, da kann man nichts machen, aber ich war so unglaublich fertig und angepisst heute (und das hat mein Nebensitzer deutlich mitbekommen… Sorry…!). Aber meine Tourleute sind sooo nett! Die wollen mir alle Fotos geben, damit ich doch noch ein Andenken habe. Danke, danke, danke!
Mit bescheidener Laune ging es erst noch an einen sehr windigen, aber schönen Strand. Aber nachdem ich von der Gesamtsituation und der Kombination Salzwasser-Wind-Ebbe-Berge von Algen-Gestank nicht besonders begeistert war, bin ich recht schnell in den Bus zurückgeflüchtet.
der Strand |
Weiter ging es auf die Fähre (die selbe wie auf der Hinfahrt), die wir alle größtenteils unter Deck verbracht haben, weil es draußen schrecklich windig und kalt war (und Fotos hatten wir auch alle schon).
Auf dem Festland angekommen gab es erstmal einen schnellen Supermarktstopp (Essen kaufen) und dann ging es los mit unserer Gewalttour durch die Highlands! Es waren zwar einige Zwischenstopps eingeplant, aber trotzdem standen uns mehrere Stunden Fahrt bis zu unserer Jugendherberge (Carbisdale Castle) bevor.
Der lustigste Stopp war vermutlich „Tongue“. Es gibt in Schottland tatsächlich einen Ort namens Tongue. Und der Ort ist ein Decksloch. Verzeiht meine Ausdrucksweise, aber es ist so. Glücklicherweise waren wir nur für eine kleine Klo- und Souvenierkaufpause dort. Die Klos, naja meinetwegen, die Souveniers: SUPER. Wie gut ist es? Es gibt „I <3 Tongue“ Sticker! Ja; ich weiß es infantil, aber hallo es ist soooo lustig.
Weiter ging es durch die schottischen Highlands, über kurvige, einspurige, schlechte Straßen. Traumhafte Landschaft, trotz beschissenen Wetters. Und ich verdammter Fotojunkie steh da uns kann nicht ein gscheites Foto machen. Zur Erklärung: die Highlands haben die Pampa erfunden. In den Highland gibt es NICHTS (deshalb ist die kaputte Cam auch so ein Drama). NICHTS, wirklich absolut NICHTS, AUSSER: die Landschaft. Und die ist der absolute Hammer. Wirklich.
Nach vielleicht eineinhalb Stunden kamen wir an unseren nächsten Zwischenstopp: Smoo Cave. Wir kriechen also alle aus dem Bus (früher oder später sind wir alle eingeschlafen) und sehen so ein kleines Bächlein. Nach der ganzen beeindruckenden Highlandlandschaft war das schon ziemlich lahm. Nach Carol’S Anweisung, dass wir uns bitteschön nicht überfahren lassen sollen, gingen wir im Gänsemarsch über die Straße und zum Wanderweg. Erst ein bisschen bergab, dann ein wenig bergauf und da war der erste Aussichtspunkt. Ich nehme ganz offiziell jeden Kommentar, der auch nur implizieren könnte, dass Smoo Cave nicht beeindruckend ist, zurück.
Erstmal sind wir also alle dagestanden und haben das auf uns wirken lassen. Und Fotos gemacht… naja, wenigstens die anderen. Ich hab mir den Anblick ins Gehirn eingebrannt. Das Foto habt ihr Christa zu verdanken.
Ausblick vom Aussichtspunkt |
Smoo Cave (von drinnen nach draußen fotografiert) |
Irgendwann sind wir weitergelaufen, den Hügel nach unten zu dieser riesigen Höhle und in die Grotte hinein. Es hat sich schon gelohnt dafür geweckt zu werden, muss ich sagen. Es gäbe auch eine kleine Bootstour in das innerste der Höhle, aber da es recht viel geregnet hatte, als wir dort waren, gab es wegen Überflutungsgefahr keine.
Nach diesem letzten Stopp ging es auf zu unserem Hostel: Carbisdale Castle. 2,5 (ja zweieinhalb!) Stunden Fahrt ohne Pause durch die schottischen Highlands. Das war wirklich, wirklich anstrengend! Aber was macht man nicht alles um einmal in einem Schloss zu übernachten?
Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich beim Hostel und in unseren Zimmern waren, wollten wir eigentlich alle nur schlafen. Naja, alle bis auf Marie. Im Bus hatte Carol uns die Geschichte von Carbisdale Castle erzählt. Unter anderem ging es darum, dass die Zimmer, die heute 210 und 211 sind, vor etwa 100 Jahren die Kinderzimmer waren. Eines schönen Tages ist die Nanny der Kinder durchgedreht und hat alle Kinder umgebracht und seitdem spukt es angeblich in diesen Zimmern.
210 ist heute ein 2er Zimme, weshalb Marie & Conrad das Zimmer bekommen haben. Marie ist in dieses Zimmer gegangen und hatte ne Panikattacke. Also keine Chance, dass sie dort übernachten würde, was ich irgendwie auch nachvollziehen kann. Wir haben also ein wenig Bettentausch gespielt, bis das gepasst hat, bevor wir die Küche gesucht haben, um uns was zum Essen zu machen.
Carbisdale Castle |
Nachtrag: Alle Fotos bis auf das erste sind von Christa Stalder. Vielen Dank, dass ich deine Fotos verwenden darf! Du bist ein Schatz :)
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