Kleine Vorwarnung: meine Tripblogeinträge werden vermutlich etwas länger werden, auch wenn ich mir Mühe geben werde mich halbwegs kurz zu fassen.
So. Meine Famulatur habe ich überlebt (cool war’s) und die schier unmögliche Mission Kofferpacken habe ich um genau 3.00 Uhr morgens heute hinter mich gebracht, was bedeutet, dass ich genau 3 Stunden geschlafen habe. Eigentlich sollten es 3,5 sein, aber meine Hosts bauen grad um und der Typ der das macht hat um 6 Uhr früh angefangen und einen Krach gemacht, dass ich dachte die Welt geht unter. On the upside: das ist definitiv die effektivste Methode die ich bisher gefunden habe um geweckt zu werden.
Nachdem ich die letzten paar Sachen eingepackt habe und Koffer 2 bei meiner Gastfamilie untergestellt habe (Mrs. D. bringt mir den Koffer am 17.09. zum Bahnhof) geht es auf zum Bus. Also erstmal den Bus in die Stadt genommen und dann meinen Koffer zum Haggis (die Gesellschaft, die die Tour organisiert) Büro geschleppt (danke an den Erfinder des Koffers mit Rollen). Check-In abgehakt und dann hieß es erstmal warten, weil ich ne Stunde zu früh dran war. Glücklicherweise war ich nicht die einzige und hatte so gleich die Gelegenheit einige meiner Mitreisenden kennenzulernen. Ich glaube das wird ne coole Truppe.
Forth Rail Bridge |
Weiter gings nach Dunkled, wo wir eine alte Kathedrale besichtigt haben. Der neuere Teil davon ist noch in Betrieb, der alte Teil ist eine Ruine, aber schaut verdammt cool aus.
Danach gings wieder in den Bus und Carol, unsere Busfahrerin und Guide, hat ihre Regeln verkündet. Die da wären:
1) Put your rubbish in the right bin
2) No snogging
3) Use toilet stops wisely es wurde die “Pee Scale” einführt, um feststellen zu können, wie dringend jemand zur Toilette muss. Grad 1 = ich war eben auf dem Klo und Grad 10 = ich war eben auf dem Klo
4) No puking
5) No farting
Konsequenz von nicht befolgen von Regel 2, 4 und 5: I’m going to crash the bus and we’re all going to die.
Während die Regeln geklärt wurden, ging es weiter nach Kingussie. Nem Kaff in dem vor Jahren wohl mal eine Serie namens „Lord of the Glen“ gedreht wurde. Das ist wirklich alles wofür es bekannt ist und es gibt auch absolut nichts spannendens zu sehen dort. Aber nachdem wir ja zum Essen dort waren (Pub: „The Tipsy Laird“), war das vollkommen egal.
das Loch |
Am Loch haben wir erstmal eine Runde schottische Landschaft und „liquid Sunshine“ (das ist ein anderer Ausdruck für Regen, keine neue Partydroge) getankt hatten, ging es wieder in den Bus und diesmal gab es eine Lektion in Geschichte, denn unser nächster Stop war Colloden.
Was ist Culloden? Nun, im Prinzip ist es eine riesiges, vollkommen flaches Feld, auf dem viel langes Gras wächst und ein paar blaue und rote Fähnchen stecken und Heuballen rumliegen. Anders gesagt: es gibt nichts zu sehen.
Was an diesem Ort interessant ist, ist der historische Hintergrund. 1746 hat dort eine Schlacht stattgefunden. „Bonnie Prince Charly“, ein Nachfahre von Mary Queen of Scots und im Prinzip auch Tronfolger (im Prinzip, weil sein Großvater James VII and II aus dem Land gejagt wurde, weil er ein schlechter König war), versuchte zusammen mit den „Jacobites“ (diejenigen Schotten, die James und den Stuarts loyal geblieben sind) die Macht wieder an sich zu reißen. Das fanden die Hanoveraner, die Großbritannien inzwischen regierten aber weniger toll und so wurde zur Schlacht gerufen.
Colloden Battlefield - es gibt echt NICHTS zu sehen |
Zu diesem Zeitpunkt war Bonnie Prince Charlie mit seinen Clanführern aber dermaßen zerstritten, dass sie es nicht auf die Reihe bekommen haben ihre Truppen zu formieren. Man stelle sich also vor: auf der einen Seite die Highlandclans, mit ihren Langschwertern, Pfeil und Bogen und so weiter und auf der anderen Seite die Truppen der britischen Regierung, die mit Gewehren und Kanonen ausgestattet waren. Kurz gesagt: ungleicher hätten die Verhältnisse nicht sein können und entsprechend endete die Schlacht in einem Gemetzel. Und damit war die Geschichte noch nicht vorbei. Die Folgen des Battle’s of Culloden reichen bis bis in die heutige Zeit. Sollte das jemand genauer wissen wollen , dann schreibt mir und ich schreib nen Blog darüber. Ich fand das wirklich interessant, aber mehr darüber zu schreiben würde definitiv den Rahmen sprengen.
Das rosa Schloss in Inverness |
Allerdings war die komplette Gruppe danach im Pub essen (echt lecker! Das Pub heißt Hootanannys) und die Stimmung war super! Hat wirklich Spaß gemacht und es gab da so ne Truppe, die mit Geige und Co. Gespielt haben (Irish Fiddle kind of Style). Genial!
Die Musiker aus dem Pub |
Und das wars für heute; ich geh jetzt ins Bett.
P.S.: In Schottland scheint es übrigens verdammt viele Männer mit langen weißen Rauschebärten zu geben, die aussehen wie der Weihnachtsmann. Deshalb führe ich hiermit offiziell den Santa-Count ein. Heutiger Santa-Count: 4
P.P.S.: Shit, ich glaub Scott (einer aus meiner Reisegruppe) hat meine Netbooktasche mitgenommen und da ist meine Schlüsselkarte drin! FUCK!!
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