Sonntag, 25. März 2012

25.03.2012 - Das Medizinhistorische Museum


Nachdem ich gestern fix und fertig ins Bett gefallen bin und heute erwartungsgemäß mit einem mordsmäßigen Muskelkater aufgewacht bin, war ich entsprechend nicht wahnsinnig motiviert irgendwas zu machen. 
Mittags habe ich mich trotzdem dazu gezwungen aus dem Bett zu kriechen. Das Wetter war nämlich wieder traumhaft und viel zu schade um im Bett zu gammeln.
Für jegliche sportliche Aktivität war ich aber zu kaputt, weswegen ich mir die Camera geschnappt habe und ins Medizinhistorische Museum geradelt (ja, ihr lest richtig, geradelt) bin. 
Ja, ich weiß, dass bei gutem Wetter ins Museum gehen auch irgendwie langweilig ist, aber zu mehr war ich echt nicht zu gebrauchen. Und das MHM ist kostenlos, da kann man auch einfach mal kurz hineinschnuppern und wieder gehen, wenn man es doof findet.
Der Empfang vom Pförtner war jedenfalls sehr nett, dem war nämlich meine Cameratasche aufgefallen und er hat mir ausdrücklich erlaubt Bilder zu machen.

Das MHM hat jedenfalls genau meine Erwartungen getroffen: Seuchengeschichte, Abrisse der Entwicklung einzelner Fachdisziplinen und liebevoll zusammengestellte alte medizinische Gerätschaften. Für die dermatologisch Affinen gibt es einige Moulagen (das sind bemalte Abformungen von Hauterkrankungen) zu bestaunen. [Wenn man Spaß an sowas hat: es gibt in Zürich auch ein Moulagenmuseum].

Moulagen von Leprakranken

Inhalator für Lungenkranke - Ende 19. Jahrhundert

Der Pförtner hat übrigens immer wieder um die Ecke gespickt und geschaut, was ich so zusammenknipse. Einmal kam er sogar zu mir um mich zu fragen, ob ich denn die eiserne Lunge und das Labor von achtzehnhundertschlagmichtot schon fotografiert habe. 
Kleine Kuriosität am Rande: einer der Museumsräume war vor guten 100 Jahren das Arbeitszimmer von Albert Einstein.

Labor von 18??

Ich muss ja sagen, dass ich solche Dinge immer wieder spannend finde. Ich war ja auch schon im „Old operating theatre“ in London. Das MHM in Zürich ist ein wenig professioneller gemacht und vor allem grösser. Empfehlen kann ich es allen, die an Medizingeschichte interessiert sind. Außerdem ist es mitten im Universitätsviertel, wohin man wenigstens einen kurzen Abstecher machen sollte.
Nachdem ich mit dem Museumsbesuch etwas für meine Allgemeinbildung gemacht habe, konnte ich mich dann auch ruhigen Gewissens auf die Polyterrasse flacken und lesen. 

Details:
Medizinhistorisches Museum der Universität Zürich
Rämistrasse 69
Zürich
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 13 - 18 Uhr, Samstag & Sonntag 11 - 17 Uhr
Eintritt: frei



Ein "Sweeny Todd"-Stuhl *habenwill*

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