Wochenende!!! Und das Wetter ist der Hammer. Deshalb hab ich beschlossen, dass ich ganz dringend die Radl-Saison eröffnen muss.
Nachdem ich bisher zu geizig war mir eine Fahrradkarte zu kaufen, habe ich das Internet durchforstet und bin auf http://www.bikemap.net/ gestoßen. Eine brilliante Website auf der tausende Fahrradrouten eingetragen sind!
Ich habe die Website also ein wenig durchforstet und mehrere Routen gefunden, die mich angesprochen haben. Schlussendlich habe ich mich für DIESE hier entschieden:
86 km, gut 1000 Höhenmeter. Definitiv eine Herausforderung für die erste Tour nach dem Winter, aber ich hoffe einfach darauf, dass Indoorcycling zwei Mal pro Woche (Grüße an Annika und Vroni!) sich ausgezahlt haben.
Wenn man ein GPS-Gerät hat, kann man die Routen übrigens auch auf das Gerät laden. Sehr praktisch! Leider habe ich kein GPS-Gerät, weshalb ich altmodisch mit Papier arbeiten musste. Das war ein Fehler... eine halbwegs detailierte Karte sind etwa 25 Seiten Papier, die man dann auch noch zusammenpuzzeln muss. Not such a good idea...
Morgens bin ich also aufgestanden, hab mich in meine Radl-Klamotten geschmissen, hab die Reifen nochmal ordentlich aufgepumpt, das nötigste an Flickzeug und was zum Trinken eingepackt und bin drauf losgeradelt.
Die Etappe raus aus der Stadt war erstmal sehr dankbar. Bergab, ein wenig verfahren (irgendwie hab ich da wohl eine Seitenstraße nicht gefunden...) und dann mit leichter Steigung gemütlich weiter. Nett zum aufwärmen.
Nett war aber dann auch sehr bald vorbei, die angenehme Steigung wurde ganz schön unangenehm und so ging es Kehre um Kehre bergauf. Noch dazu wurde es langsam aber sicher seeehr warm (25°C im März!) und es wurde langsam aber sicher anstrengend. Außerdem hatte ich keine Ahnung wie lang die Steigung noch weiter gehen würde, weil mich nach jeder Kurve, wieder eine weitere Kurve erwartete.
Unterwegs zum Albispass |
Aber irgendwann war der erste Aufstieg geschafft, was das Schild „Albispass“ offiziell machte. Und dann kam Abfahrt Nummer 1! Dafür hat sich der Kampf den Berg hoch, dann doch gelohnt.
Mit Vollgas konnte ich leider nicht bergab rauschen, weil es ne ziemlich kurvige, viel befahrene Straße mit nem Abhang auf der einen Seite war. Trotzdem war es schnell genug.
Kaum unten kam angekommen, war die Devise wieder: bergauf... Irgendwie müssen die 1000 Höhenmeter ja zustande kommen. Auf dem Weg den nächsten Berg hinauf sah ich dann am Straßenrand ein Pärchen stehen, die betont unauffällig etwas auf einen Zettel schrieben. Woraufhin ich mein Handy zückte, die Geocaching-App startete und nach Caches in der Umgebung suchte. Und Bingo! Der nächste Cache war nur etwa 30 Meter entfernt. Entsprechend bin ich auffällig unauffällig erstmal in das Waldstück geradelt und habe gewartet bis die beiden sich ins Auto geschwungen haben und weg waren. Dann machte ich mich auf die Suche und schnell war der Cache gefunden und geloggt.
Nach dieser kurzen Pause ging es immer weiter bergauf, bis ich endlich in Unterägeri angekommen war, wo ich erstmal meine Getränkereserven auffüllen musste. Ich hatte echt nicht erwartet, dass es so warm werden würde! Die lange Hose und die Jacke hätte ich wirklich zu Hause lassen können...
Von Unterägeri ging es weiter den Ägerisee entlang nach Oberägeri. Zwei nette kleine Dörfchen, in denen man sicher auch ein paar nette Stunden verbringen könnte. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass mir die schlimmste Steigung noch bevor stand und ich gerade so die Hälfte der Strecke hinter mir hatte, entschied ich mich für die schnelle Weiterfahrt.
Der Ägerisee |
Ziel war der Ratenpass. Der Weg dorthin: 7 km relativ steil bergauf. Durchgehend und dazu war es auch noch heiß. Auch mit der besten Gangschaltung war dieses Teilstück eine Tortur. „Nur noch bis zur Kurve“, dachte ich mir immer wieder und dahinter erwartete mich ein weiteres steiles Stück und die nächste Kurve. So ging es weiter und weiter für eine gefühlte Ewigkeit. Außerdem durfte ich nebenbei noch feststellen, dass die Strecke wohl auch bei Motorradfahrern sehr beliebt ist, weil ich von unzähligen Motorrädern überholt wurde. Leicht frustrierend, wenn man sich mit seiner Muskelkraft den Berg hochquält! Naja, die meisten der Herrschaften in Lederklamotten waren nicht sonderlich schlank, was dann doch für die Strapazen (gerade beim Blick auf die Pulsuhr mit der Anzeige wie viele Kalorien man schon verbrannt hat) kompensierte.
Die Aussicht, als ich oben angekommen war, entschädigte dann doch ein wenig, war aber nicht die beste des Tages. Aber dafür gab es den Beweis, dass es doch noch März ist. Es lag nämlich noch Schnee!
Der Schneebeweis! |
Nach einer kurzen Pause, machte ich mich auf den Weg bergab! Dafür lohnt es sich einfach immer wieder sich einen Berg hinaufzuquälen! Allerdings kamen mir bei der Abfahrt Zweifel. War‘s das? Ist es jetzt wirklich nur noch bergab und dann gemütlich den See entlang? Oder waren das doch erst zwei der drei heftigereren Anstiege im Höhenprofil. Es blieb mir ja nichts anderes übrig als weiterzufahren und es herauszufinden.
In Biberbrugg führte mich der Radweg dann auf eine vierspurige Schnellstraße, was sehr irritierend, aber trotzdem richtig war. Es ging weiter und weiter bergab, aber der Zürichsee war nirgends in Sicht. Oje...
Irgendwann kam ich dann in Wollerau an und dort sah ich dann die allerbeste Aussicht des Tages: den Zürichsee.
nicht die schönste, aber die beste Aussicht des Tages! |
Keine weiteren Berge zu bewältigen, nur noch 30 km den See entlang. Was für eine Erleichterung, denn ich weiß nicht, ob ich noch einen Fahrt bergauf geschafft hätte.
Die Seestraße entlang zurück nach Zürich, war eine sehr dankbare Strecke. Flach, schön gelegen, kaum Verkehr. Perfekt zum entspannenden ausfahren, wenn nicht das Wetter beschlossen hätte, dass ein kurzer Regenschauer eine nette Idee wäre. Ein Glück bin ich nicht aus Zucker, aber es wäre gemütlicher gewesen, wenn ich nicht mit dem Gewitter um die Wette hätte fahren müssen. On the upside: so war ich schneller wieder in Zürich.
Fazit: Ich bin über 2 Pässe geradelt, an 3 Seen vorbei und von gefühlt 1000 Motorrädern überholt worden. Dazu war in 3 Kantonen (Zürich, Zug und Schwyz) und konnte mich am Tag danach kaum bewegen, weil mir alles weh getan hat. Aber geil war‘s!
Und wer rausfindet, auf wessen Mist der Titel gewachsen ist, bekommt nen Keks ;)
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