Nach ein paar Tagen Urlaub in London, beginnt der Ernst des Medizinerlebens wieder… Die Famulatur geht los. Irgendwie hält sich meine Begeisterung etwas in Grenzen. Ich hätte mehr Lust auf Reisen, Sightseeing, einfach Spaß und entspannen. Aber was solls! Cogito ergo sum! Und mit dem Motto springe ich morgens aus dem Bett (naja… so in etwa…). Ich muss netterweise erst um 9 im Dekanat sein und meine Unterlagen abholen und treffe „meinen“ Consultant um 10. Vorsichtshalber mache ich mich viel zu früh auf den Weg, weil mir das Bussystem doch etwas suspekt ist. Aber glücklicherweise klappt alles ganz gut und ich bin 20 Minuten zu früh da. Nachdem Miss Miller aber erst um 9 anfängt zu arbeiten, bedeutet das erstmal warten. Ich scheine nicht die einzige zu sein, denn mit mir wartet noch jemand vor der Tür.
Nachdem es ja doch etwas doof ist, sich nur gegenseitig zu mustern, fängt man an zu reden. Wie es sich herausstellt ist Lydia (so heißt meine Mitwartende) Famulatin in der Orthopädie und studiert in Jena. Was für ein Zufall.
Nach etwas Smalltalk ist es dann auch endlich 9 und wir können rein. Juhu, ich treffe Maureen endlich in persona (sie ist die zuständige für alle „elective students“ und ich hab mit ihr fast ein Jahr lang regelmäßig gemailt, um alles zu organisieren. Die Frau ist echt auf zack!).
Ich bekomme einen Studentenausweis, einen Zugang für die Unibib und den PC-Raum, kann den Unisport minutzen und auch sonst alle Privilegien genießen. Ich bin also bis Ende September offiziell Studentin der University of Edinburgh. Auch gut.
Da die ganzen Formalitäten innerhalb von 5 Minuten geklärt sind, bin ich natürlich viel zu früh dran. Die Zeit nutze ich erstmal um mir was zum Essen zu besorgen und meine Station zu finden. Trotzdem bin ich 15 min zu früh da. Nach 10 min warten nimmt sich ein Arzt meiner an, der mir erklärt, dass „mein“ Arzt im OP ist und mich ins Arztzimmer bringt. Dort nimmt mich einfach ein anderer Consultant unter seine Fittiche und zeigt mir die Station, erklärt mir alles ein bisschen (ganz wichtig: „wir sitzen viel im Arztzimmer und trinken Kaffee“) und fragt mich etwas aus. Das übliche: wo kommst du her, was machst du, warst du schon auf dem Fringe?
Oh, das beste vergesse ich ja fast!! Ich hatte im Vorfeld ja echt Angst vor dem ungemütlichen Dresscode („Smart“, bedeutet: Rock/elegante Hose, keine High Heels, Bluse). Wie es sich herausstellt, ist es auf der ICU doch anders: Scrubs und bequeme Schuhe wie man mag! Strike. Jeans und Campers ich komme!!
Ansonsten ist mein erster Tag recht unspektakulär. Ich stelle mich vor, fühle mich fehl am Platz, schaue bei einer Tracheotomie zu (zum 20. Mal. Ich will selber… aber das halte ich für unrealistisch) und, und, und. Etwas wenig Praxis für meinen Geschmack, aber es ist ja nur Tag 1.
Außerdem gibt es fixe Tachingsessions und wenn es was Interessantes gibt, dann sagen einem gleich 3 Leute, dass es was zu sehen gibt. Großes plus. Und das Team ist generell echt nett. Schwestern und Ärzte und nichts mit Zickereien! Schöne Abwechslung!
Um 4 fragt mein Consultant „Have you been to the Fringe yet?“ Und als ich verneine, werde ich wehement zum Spaßhaben verschickt. Hat man das schonmal erlebt? Mich solls nicht stören. Deshalb: auf in die Stadt!
Hi Noxi,
AntwortenLöschensag mal wie bist du denn an die Famulatur in Edinburgh gekommeN? Ich bin im Moment im 5.Semester und würde gerne 2013 ne Famulatur in Edinburgh machen, ich war vor einem Jahr für 4 tage dort und hab mich in die Stadt verliebet, aber sowas von!! Vielleicht magst du mir ja sagen wie das bei dir mit der Bewerbung gelaufen ist, wie lang das alles so gedauert hat, wie das mit der Wohnsituation war usw also einfach alles an Infos die es gibt ;)
Oh und vielleicht auch noch wo genau du in HH famulatur gemacht hast
Liebe Grüße
Sabrina
Hi Sabrina!
LöschenKlar kann ich gern machen. Ich hatte eh vor ein paar Einträge zu Famulatur/PJ-Organisation zu schreiben. Gibt es was das dich außer dem oben genannten interessiert?
lg
Noxi