Nun aber zu dem was ich eigentlich erzählen möchte: der letzte Tag meiner Rundreise!
Über die Skye Bridge (eine Brücke mit einigem an Geschichte, HIER nachzulesen, sehr amüsant bisweilen), ging es zurück auf das Festland und nach etwa 10 Minuten waren wir auch gleich an unserem ersten Stop angekommen: Eilean Donan Castle, das meistfotografierte und bekannteste Schloss in ganz Schottland. Wenn man ein Castle kennt, dann das. Wenn man ein Schloss auf einer Postkarte aus Schottland geschickt bekommt, dann ist vermutlich Eilean Donan Castle darauf. Und es sieht immer sehr groß, stattlich, mystisch und faszinierend aus. Ähm ja, die Realität war ernüchternd. Verglichen mit den Schlössern die mir in Schottland bisher so begegnet sind, ist es wirklich klein geraten und mystisch schaut auch anders aus. Ich hatte wirklich mehr erwartet. Das Schloss wurde Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut, es ist also ein „Fake-old-Castle“. Die Baumaterialien wurden damals mit Booten zur Insel gefahren. Erst nach Beendigung der Bauarbeiten am Schloss selbst, kam der Bauherr auf die Idee, dass eine Brücke zu seinem Schloss praktisch wäre.
Eilean Donnan Castle |
Weiter ging die Reise Richtung Edinburgh. Unser nächster Zwischenstopp war an einem Kriegerdenkmal. Ob jetzt für den ersten oder zweiten Weltkrieg oder einfach mal wieder generell für alle Schotten die jemals für ihr Vaterland gestorben sind: ich weiß es nicht und habe zugegebenermaßen auch nicht darauf geachtet. Die letzten Züge Schottland genießen war mir wichtiger.
Das Beine vertreten hat auf jeden Fall gut getan, es ist nämlich ein sehr busintensiver Tag. Sehr, sehr viel sitzen, wenig anderes. Unser Weg führt uns nun durch Glen Coe, das Tal der Tränen. Ein geschichtsträchtiges Tal, denn wenn man keine Ahnung von schottischer Geschichte hat, dann ist man wenigstens schonmal über das Massaker von Glencoe gestolpert (der englische Wikipediaeintrag dazu ist sehr interssant) Außerdem: wirklich ein wundeschönes Fleckchen Schottland. Ich weiß, ich bin biased, es gibt ja kaum was, das ich hier nicht schön finde, aber Glencoe ist irgendwie anders, im Vergleich zum Rest der Highlands. Ich kann nicht wirklich sagen warum ich das finde, aber es ist so. Schaut es euch doch einfach selbst an!
Glencoe - in echt (mal wieder) viel schöner |
Und weiter ging es, nachdem es noch eine ganz schöne Strecke war bis Edinburgh. Ihr könnt euch nicht vorstellen, mit was für einen Paranoia ich in diesem Bus gesessen bin. Ich hatte ja nur 1 Stunde um vom Ankunftsort zum Bahnhof zu kommen, mein Gepäck aufzusammeln (meine Gastgeberin war so nett und hat mir den Koffer zum Bahnhof gebracht) und mein Gleis zu finden.
So gegen halb 3 der nächste Halt mit einer besonderen Attraktion: Hanish. Wer oder was ist Hanish? Die bekannteste Hairy Coo in ganz Schottland. Wenn ihr jemals eine Postkarte mit einem Schottischen Hochlandrind verschicken solltet, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es Hanish ist, der diese ziert. Nach ein bisschen Coo streicheln und füttern (ja, wir sind alles große Kinder) und Händewaschen (das Vieh hat Kuhherpes, unschön wenn man das als Mensch hat. Das musste eine der HaggisGuides feststellen, nachdem er Hanish gefüttert hatte... (gut, er hat ja auch die Kartoffel in den Mund genommen und Hanish hat sich die Kartoffel mit Küsschen geholt, aber man kann sich auch über Kuhsabber an den Händen anstecken).
Hamish |
Hier noch ein Funfact: am Fuße des Hügels wurde nach dem Erscheinen von Braveheart eine Statue von Mel Gibson aufgestellt, der in diesem Film ja William Wallace verkörpert, aufgestellt. Lustigerweise gab es unzählige Touristen, die dachten das wäre das Monument. Noch lustiger ist allerdings, dass diese Statue in den wenigen Jahren an dem sie dort Stand ständig Opfer von Vandalismus war (sprecht einfach einen Schotten auf Braveheart an, und ihr wisst warum...) und mehrmals neu aufgestellt werden musste und schlussendlich hinter einen Zaun gestellt wurde. Schlussendlich wollte man das Ding verkaufen und angeblich hat ein reicher Mann aus Nordamerika sie gekauft. Es wird spekuliert, dass es Mel Gibson persönlich war, weil er keine Lust mehr hatte, dass „seine“ Statue verunstaltet wird.
Das Wallace Monument |
Das war unser letzter Halt, Ziel war es nun nach Edinburgh zu kommen. Wir durften uns die Zeit mit dem singen unserer Nationalhymnen vertreiben (ich habe kläglich versagt...) und Chris hat uns zum Abschluss noch eine kleine Stadtrundfahrt geschenkt (wir waren sehr früh dran). Beim Aussteigen kam dann allgemeine Sentimentalität auf. Es ist interessant, wie sehr man in 10 Tagen zusammenwächst als Gruppe. Deshalb haben wir auch fast alle noch ein „WILD&SEXY Scotland“ T-Shirt gekauft (Haggis Merchandise, but in a good way!). Schade, dass die „Deep Scottish Love“-Shirts nicht mehr produziert werden, die sind noch viel cooler!
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