Freitag, 5. Februar 2010

Freifühltage

Jeder definiert Freiheit ja anders. Für den einen ist es einfach die Tatsache nicht arbeiten zu müssen, für den anderen ein Wochenende irgendwo weit weg. Wieder für den nächsten ist es vielleicht die Tatsache einfach nur tun und lassen zu können was er will.
Für mich ich Freiheit ein ganz besonderes Gefühl. Ich kann es nicht einfach so herbei beschwören, es überfällt mich einfach aus heiterem Himmel. Manchmal grundlos, manchmal nicht.
Hin und wieder wünsche ich mir so einen „Freifühltag“ herbei, aber – wie gesagt – so einfach ist es ja nicht.
Doch, wenn einen so ein Freifühltag überfällt, dann ist das einfach toll. Es gibt absolut gar nichts was einen aus der Bahn werfen kann. Weder das Wetter, noch der komisch Dicke in der U-Bahn, der sich „versehentlich“ fast auf einen draufsetzt und hinterher nur grunzt anstatt sich zu entschuldigen.
An diesen Tagen, könnte man die Welt umarmen, weil einem da einfach alles so wunderbar erscheint. Es fallen Dinge auf, die im Alltagstrott immer an einem vorüberziehn. Sei es nun das Zwitschern der Vögel – ja es gibt es tatsächlich in der Stadt! – oder aber dieses irgendwie ganz besondere Lied, das der Straßenmusikant in der Innenstadt spielt.
Der Wind der über den U-Bahnsteig fegt, wenn die U-Bahn einfährt, stört plötzlich nicht mehr, weil er einem die grade noch so perfekt frisierten Haare zerzaust, sondern hat – so kitschig es nun auch klingen mag – irgendwie den Geruch nach Freiheit.
Das tollste an solchen Freifühltagen ist das Gefühl, dass man jeden Moment abheben könnte. Einfach so durch die Gegend fliegen und die Welt von oben zu betrachten.
Betrachten, ein gutes Stichwort. Das ist nämlich auch etwas was ich an Freifühltagen so besonders schätze. Man kommt sich so vor als würde man irgendwie eine Stufe über allem stehen. Man beobachtet die Leute, wie sie so in ihrem Alltagtrott dahinhetzen, während man selber – mit diesem wirklich ganz speziellen Freifühltaglächeln - durch die Gegend promeniert.
Die Zeit scheint an solchen Tagen auch ganz anders zu laufen als sonst. Mal fliegt sie vorbei und im nächsten Moment kommen einem Minuten wie Stunden vor.
Und doch; diese Tage vergehen viel zu schnell und alles was bleibt ist das Gefühl, wenn man nachts im Bett liegt, kurz bevor man mit einem Lächeln auf den Lippen einschläft, einen wunderbaren, ja nahezu perfekten Tag gehabt zu haben und die Gewissheit, dass einen der nächste Freifühltag einen genauso unverhofft überfallen wird.

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