Dienstag, 1. Mai 2012

01.05.2012: Tour de Suisse

In der Schweiz PJ zu machen ist einfach toll. Ich habe jetzt 7 Tage in der Notaufnahme durchgearbeitet und dafür bekommt man eine Woche frei. Was kann man also besseres machen, als diese Zeit zum Reisen zu nutzen?

Bei schönem, stabilem Wetter hätte ich eigentlich gern eine Radtour quer durch die Schweiz gemacht, aber der Böögg hat wohl zu lange gebrannt...
Jetzt habe ich beschlossen, dass ich stattdessen einfach die Städte der Schweiz genauer erkunde. Anfangs hatte ich noch überlegt mir einzelne Städte an verschiedenen Wochenenden anzusehen, aber als feststand, dass ich mehrere Tage am Stück frei haben werde, schien es mir doch sinnvoller, das in einem Rutsch zu machen.

Mein Plan:
  • 01.05.12: Zürich - Luzern - Bern
  • 02.05.12: Bern
  • 03.05.12: Basel
  • 04.05.12: Basel & abends Weiterfahrt nach Genf
  • 05.05.12: Genf
  • 06.05.12: Genf & Rückfahrt nach Zürich
Damit habe ich, bis auf Lausanne, alle großen Städte der Schweiz abgedeckt und außerdem noch freie Wochenenden, an denen ich was anderes (radeln, wandern, Zürich erkunden) machen kann. Perfekte Lösung wenn ihr mich fragt.


Die Reiseroute könnt ihr euch auch hier ansehen

Montag, 30. April 2012

29.04.2012 - Stadtführung Zürich

Endlich war das Wetter mal gut! Deswegen habe ich die Gelegenheit gleich genutzt und bin bei der Altstadtführung mitgelaufen. 
Wollte euch  nur kurz ein paar Bilder zeigen!


Los ging es am Hauptbahnhof. Zunächst mit ein paar Bahnhofs-Funfacts unter dem Engel von Nikki de Saint Phalle ...

nach einem Abstecher in die Bahnhofsstraße sind wir am Limmatufer entlag zur Schipfe gelaufen...

... weiter durch verhältnismäßig großzügige Gassen...

enge und niedrige Gässchen

mit Blick auf die St. Peters-Kirche (mit dem größten Zifferblatt Europas)
hoch zum Lindenhof, wo man diese fanatische Aussicht genießen kann!


und diese auch... Limmatbötchen (Regula und Felix)

Neben vielen Dachterassen, Schnörkeln und Erkern, gibt es auch viele Türmchen in Zürich...

noch eine Gasse, diesmal auf dem Weg zum Großmünster und zum Fraumünster (vorbei am Lenin-Haus)

Nach zwei Stunden wurden wir noch mit einem schönen Blick in Richtung See belohnt :D

Die Stadtführung kostet 20 CHF und dauert 2 Stunden. Man deckt wirklich alles was wichtig ist in der Altstadt ab. Ein wenig gefehlt haben mir so die versteckten Winkel und Ecken. Den Großteil habe ich auf meinen eigenen Erkundungstouren schon gefunden. Nichtsdestotrotz war es informativ und interessant. 

Sonntag, 29. April 2012

25.04.2012 - 28.04.2012: Notaufnahme

Tag 4: Es war wieder verdammt ruhig, aber wenigstens gab es ein paar interessante Lehr-Fälle. Die Pantienten waren alle schon komplett aufgearbeitet und haben entweder darauf gewartet abgeholt oder auf Station verlegt zu werden. Einer der Assistenzärzte hat es sich zur Aufgabe gemacht uns etwas beizubringen und uns klinische Bilder zu zeigen. Gestaute Halsvenen hier, Thrombophlebitis dort und die Wirkung von hochdosiertem Morphium in der nächsten Ecke. Wir haben zwar nicht wirklich was aktiv gemacht, aber wenigstens haben wir was gelernt!

Tag 5: Neben einigen anderen Fällen ist mir heute ein Patient begegnet, den ich schon von Station und aus der Kardiologie kenne. Er ist herzinsuffizient und wartet schon über ein Jahr auf ein neues Herz. Einer sehr netter Herr, der einfach Pech gehabt hat. Nachdem ich ihn also auf Station einmal aufgenommen habe und ihn bei den Kardiologen selbst hospitalisiert habe, sitzt er nun zum dritten Mal in 2,5 Monaten vor mir und ist kardial dekompensiert. Er hat innerhalb kurzer Zeit ca. 5 l Wasser eingelagert. Trotz hochdosierten Diuretika (wassertreibende Medikamente) und guter Compliance, trotz Einhaltung aller Vorgaben von uns Ärzten. Woran es liegt ist allen klar, der Mann braucht das neue Herz, aber bis er das bekommt, kann es noch lange dauern. Neben all den kardialen Problemen kommt noch ein Harnverhalt hinzu. Eigentlich einfach zu lösen: Katheter reinstecken. Aber warum denn einfach, wenn es auch kompliziert geht? Sein INR ist bei 4,5 (das heißt seine Gerinnung ist durch Medikamente viel zu stark unterdrückt und kleinste Verletzungen können bluten wie noch was...), weshalb wir erstmal die Urologen dazurufen und die den Katheter legen lassen. Besser der Fachmann verkackt es ;). Zum Glück ist es aber gut gelaufen, keine Blutung und noch kein Harnwegsinfekt. Als wir das Problem behoben hatten und endlich ein Bett erkämpfen konnten, wurde er auf Station verlegt.

Tag 6: Nachdem ich gestern gesehen habe, dass mein Geburtstagspatient zur Kontrollbiopsie geplant war, war ich heute Morgen nochmal bei den Kariologen. Ich wollte sehen, wie es dem Patienten geht. Danach bin ich noch ein wenig da geblieben und hab mir noch ein paar andere Untersuchungen angesehen. War sehr interessant. Nach ein bisschen Sport, ging es dann zum nächsten Dienst.
Als ich ankam war die Hölle los, was leider auch bedeutet, dass wir Unterassistenten nicht sonderlich beachtet werden, weil alle mit sich selbst beschäftigt sind. Eine Ärztin hat Katrin und mir, als sie etwas Luft hatte beigebracht wie man den Knöchel-Arm-Index richtig durchführt und berechnet.
Ansonsten gab es einige Betrunkene (es ist ja Wochenende) und ein paar Hypochonder.
Am lustigsten war wohl die Touristin, die gerade aus Bali zurück gekommen war. Dort hatte sie ohne jegliche Expositionsprophylaxe (keine lange Kleidung, kein Moskitonetz...) Urlaub gemacht und nun - zwei Tage nach Rückkehr mehrere Stiche festgestellt. Nun hatte sie die Befürchtung, dass das tier das sie gestochen hat, Eier unter ihre Haut gelegt haben könnte. Therapie: beruhigen und morgen Visite in der Dermatologie.

Tag 7: Heute war der letzte Spätdienst in der Notaufnahme und es war ein sehr interessanter Tag. Kurz vor der Übergabe vom Frühdienst zum Spätdienst kam eine Patientin, die ich mir dann gleich geschnappt habe. Juhuuuu Arbeit! Verdacht auf Lungenembolie (positive D-Dimere) und möglicherweise schwanger. Ganz blöde Konstellation und kompliziert zu managen. Weil er grad Zeit hatte, hat der stellvertretende Klinikdirektor die Patientin mit mir gemanaged. Das war wirklich gut, denn ich hab wirklich viel dabei gelernt. Ausserdem scheine ich mich nicht allzu blöd angestellt zu haben. Am Ende gab es sehr gutes Feedback für meine Arbeit. *freu*

Fazit nach dem 1. Notaufnahme Block: 3 - 4 Ärzte u nd 2 Unterassistenten sind einfach zu viel. Man hat einfach zu wenig zu tun im Spätdienst. Es war nciht schlecht, aber ich glaube ich hätte mehr mitgenommen, wenn ich selbstständiger hätte arbeiten können. Die Krux an der Sache ist aber auch, dass die Assistenten täglich wechseln und man sich jeden Tag neu beweisen muss. Wenn also ein Arzt gemerkt hat, dass meine keine totale Flasche ist, dann ist der am nächsten Tag nicht mehr da...
Ich hab jetzt auf jeden Fall mal 9 Tage frei und werd mich auf die Reise durch die Schweiz begeben.Vielleicht wird es im Nachtdienst ja besser.

Samstag, 28. April 2012

28.04.2012 - Das Moulagen-Museum

Ich hatte das Moulagenmuseum ja HIER schon erwähnt und heute war ich dann doch dort. Zugegebenermaßen, dachte ich zunächst: “Juhu ein Museum für Dermageeks!“ und der einzige Grund warum ich dann doch hin bin, ist um meine Dermalücken wenigstens ein bisschen zu schließen (Grund dafür: siehe hier). 

Es ist ja auch einfach so, dass sehr viel in der Dermatologie einfach Blickdiagnosen sind und wenn es bei uns im Unterricht an etwas gefehlt hat, dann an guten Beispielen hierfür. Man muss natürlich aus sagen, einen derart unenthusiastischen Unterricht wie in der Dermatologie habe ich vorher (und nachher) noch nie erlebt. 
Jedenfalls habe ich mir gedacht, dass es sicherlich nicht uninteressant ist und wenn ich als Nebeneffekt noch was lerne, warum denn nicht? 
Moulagenmuseum die Erste
Ich sollte vielleicht erklären, was Moulagen sind. Die Erstellung von Moulagen entwickelte sich eigentlich aus der Not heraus. Farbfotographie war noch nicht erfunden und die Erkrankungen in Skizzen abzubilden war unbefriedigend. So kam man auf die Idee Wachspräparate von Hauterkrankungen zu erstellen (teilweise gibt es sie auch von inneren Organen, aber das hat sich nicht durchgesetzt, weil es hierfür sehr gute Konservierungstechniken gibt). 
Es wird erst ein Abdruck genommen und von diesem Negativ ein Positivmodell abgegossen. Dann wird das ganze in minutiöser Kleinarbeit bemalt und fixiert. Ein bisschen wie Madame Tussaud‘s, nur eben mit Hauterkrankungen. 

Wie ich ja schon mehrfach klar gemacht habe, ist Derma nicht mein Ding (es ist eklig und wenn Patienten sagen es just überall verspüre ich auch das Bedürfnis mich zu kratzen... Hypochonder ahoi!). Trotzdem war ich sehr beeindruckt von der Sammlung. Ein Großteil der Präparate stammt aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Inzwischen werden die Moulagen kaum noch hergestellt und nur noch die bestehenden konserviert. 

Das Moulagenmuseum ist nur ein größerer Raum, aber man findet hier das komplette Spektrum der Dermatologie abgebildet. Spannend ist auch, dass man zum Teil auch sehr extreme Formen von Erkrankungen betrachten kann, denen man heute in dieser Form gar nicht mehr (Pocken) oder höchstens in der dritten Welt begegnet. Von Vorteil ist auch, dass die Moulagen sehr detailgetreu nachgebildet und - anders als auf Bilder - dreisimensional sind. 
und die zweite...

Soweit, so gut, aber lohnt sich ein Besuch im Moulagenmuseum denn? Meiner Meinung nach: ja. Für Medizinstudenten und auch Ärzte um mal ihre Dermakenntnisse ein wenig aufzufrischen. Für die Allgemeinbevölkerung ist die Ausstellung aber auch nicht schlecht, denn sie ist auch für Laien sehr gut aufgearbeitet, sodass man wirklich was versteht.


Details

                                                    Haldenbachstrasse 14
8091 Zürich
Tram 9 und 10 Haltestelle Hallendach

Mittwoch    14 -18 Uhr
Samstag    13 -17 Uhr

Eintritt frei

Mittwoch, 25. April 2012

25.04.2012 - Kunsthaus Zürich

Die Vorteile vom Spätdienst sind wirklich nicht zu verachten. Man kann gemütlich ausschlafen und frühstücken und hat danach Zeit für alles mögliche bis der Dienst beginnt.
Nachdem mittwochs der Eintritt ins Kunsthaus gratis ist, war es naheliegend das auszunutzen.

Alte Meister
Neben der Sammlung gibt es auch immer eine oder 2 zwei Sonderausstellungen. Für diese zahlt man immer Eintritt (lohnt sich aber!). Dass das Kunsthaus sehr sehenswert ist, war klar. Nicht umsonst ist es in jedem Reiseführer als „Top-Sehenswürdigkeit“ gelabelt. Zürich ist auch bekannt als eine Stadt für Kunstfreunde im Allgemeinen und Freunde der Modernen Kunst im Speziellen.

Nachdem ich ja schon lange wusste, dass es sich lohnt das Kunsthaus zu besuchen, hatte ich schon einige Erwartungen an die Sammlung. Es ist schließlich nicht das erste der großen Kunstsammlungen die ich gesehen habe.

Monet & Rodin

Trotzdem war ich von der Sammlung wirklich schwer beeindruckt. Die Bandbreite reicht von den alten Meistern bis zur Creme de la Creme der Gegenwartskunst. Bilder, Skulpturen, Videoinstallationen. You name it, you‘ll find it.
Auf dem Weg zu Munch
Aber nicht nur das ist spannend. Die Sammlung ist sehr hochkarätig. Es hängt da eben nicht irgendein van Gogh, sondern das Selbstportrait mit abgeschnittenem Ohr (neben diversen anderen). Man besitzt nicht nur einige Bilder von Munch, nein. Man besitzt die größte Munch-Sammlung außerhalb Norwegens. Und so weiter und so fort, ihr versteht schon worauf ich hinaus will.

Die Raumeinteilung ist aber definitiv die verwirrendste die ich jemals erlebt habe. Trotz Raumplan war es schwierig sich zurechtzufinden. Wenn man es einmal verstanden hat ist es okay, aber es ist nicht ganz einfach. 

Die Sonderausstellung „Ein Wintermärchen“ ist übrigens auch sehenswert. Der Winter wird im Verlauf der Jahrhunderte in verschiedensten Kunstwerken portraitiert und beleuchtet. Interesssant wie sich die künstlerische und auch allgemeine Wahrnehmung mit der Zeit geändert hat. 

Ach ja, bevor ich es vergesse: es gibt auch kostenlose Audioguides. Teilweise sind die Bildbeschreibungen und Analysen etwas langatmig, aber größtenteils sind sie wirklich gut. 

Fazit: der Besuch lohnt sich definitiv, aber man sollte genug Zeit mitbringen um der Sammlung auch gerecht zu werden. Besser noch man geht mehr als einmal hin wenn man länger in Zürich ist. Ich war nach den 4,5 Stunden die ich dort war doch ziemlich erschlagen.

22.04.2012 - 24.04.2012: Notaufnahme - Teil 1

Vorgestern hatte ich meinen letzten Tag in der Kardiologie. Und ich finde es soooo schade, dass es vorbei ist... Seit meiner Famulatur in Hamburg habe ich mich darauf gefreut wieder in die Notaufnahme zu können und jetzt würde ich echt gern tauschen und auf der Kardio bleiben. Aber das kann ich leider nicht ändern, weshalb ich jetzt 7 Tage im Spätdienst (=15.00 - 22.00 Uhr) auf dem Notfall arbeite.

Tag 1: Ein sehr ruhiger Tag heute. Ich stelle mich erstmal den Ärzten vor und werde geflissentlich ignoriert. Na das fängt ja super an... Eine Stunde später und meine Mit-Uhu Katrin kommt zum Dienst. Auch sie stellt sich vor, auch sie wird kaum beachtet. Nachdem es ihr zweiter Notaufnahme-Block, macht sie mich darauf aufmerksam, dass es wohl meistens so ist. Dabei ist die Notaufnahme nichtmal wirklich voll... Naja, was solls, wenigstens hocke ich nicht allein in der Gegend herum.
Als endlich mal ein Patient kommt, hefte ich mich natürlich gleich an die Fersen des Arztes. Wir sehen uns den Patienten an, er stellt alle Fragen, er untersucht (der Versuch wenigstens mitzuauskultieren ist zwecklos). Als er auf dem Weg nach draußen ist, bekomme ich endlich was zu tun: „komplettiere doch die Familien- und Sozialanamnese“. Mensch was bin ich wichtig...
Einige Stunden später kommt ein Patient mit einer allergischen Reaktion zu uns. Allergologie, davon habe ich einigermaßen Ahnung und ich darf sogar allein zum Patienten. Was ist denn jetzt kaputt? Hat man etwa bemerkt, dass ich mehr kann als dekorativ rumsitzen?
Der Fall ist denkbar unspektakulär. Der Patient hat nach einer ZahnOP ein Antibiotikum zur Endokarditisprophylaxe bekommen und daraufhin zwei Tage später „Ausschlag“ bekommen. Lustigerweise, war der gute Mann schon beim Hausarzt, der ihn mit allem versorgt hat was man in dem Fall brauchen könnte (Antihistaminika, etwas gegen den Juckreiz) und er nur keine Lust hat bis Dienstag (da hätte er den Termin beim Dermatologen) zu warten. Get out of my ER!!
Natürlich können wir ihn nicht einfach rausschmeißen, vorher braucht er nämlich einen Brief. Am Computer erwartet mich das Grauen: Effloreszenzenlehre. Meine Kenntnisse hier reichen gerade so um einen Pickel von einem Erythem zu unterscheiden. Wenn es darum geht ein makulopapullöses Exanthem von einem morbiliformen zu unterscheiden bin ich mit absoluter Sicherheit nicht die Person die man fragen sollte.
Das wichtigste was ich aus dem Dermatologie-Unterricht mitgenommen habe ist: „Es ist rot und es juckt? Kortisoncreme draufschmieren. Nachdem auch der Assistenzarzt mir auch nicht wirklich weiterhelfen konnte, habe ich das Lehrbuch bemüht. Schließlich sollte der Hausarzt sich bei einem Brief aus der Uniklinik wenigstens erwarten können, dass man hinbekommt die Effloreszenzen richtig zu klassifizieren. Fazit: der Patient hatte ein stammbetontes, konfluierendes makulo-papullöses Exanthem. Schlussendlich haben wir den Patienten mit einem Brief wieder nach Hause geschickt, therapiert hatte ihn ja bereits jemand anders. Wenigstens habe ich was über Derma gelernt...

Tag 2: Das Highlight des Tages war die Frage: „Kannst du denn schon Anamnese?“. Dazu stelle man sich den Tonfall vor, in dem man einen 2jährigen fragt ob er denn schon auf‘s Töpfchen gehen kann. Habe brav bewiesen, dass ich in den 12 Semestern Medizinstudium nicht nur geschlafen habe.

Tag 3: Aus Depression und aufgrund der akuten Langeweile gestern, bin ich heute Morgen in aller Herrgottsfrühe zu den Kardiologen in den Herzkatheter geflüchtet. Die haben mich wenigstens lieb und vermissen mich. Nach zwei Myokardbiopsien und einem Herzkatheter ging‘s mir besser. Wissbegierde für den Tag ist erstmal akut gestillt. Nachdem ich den Tag in der Stadt verbracht habe, bin ich um 15 Uhr brav zum Dienst angetreten. Er hat mit einer leeren Tafel begonnen, er hat mit einer leeren Tafel aufgehört. Eigentlich hätten wir uns alle einen schönen Tag am See machen können...

Mittwoch, 18. April 2012

18.04.2012 - Mal wieder Geburtstag im Ausland

Und schon wieder ist ein Jahr vorbei. Ist das zu glauben? Letztes Jahr war ich in Äthiopien, dieses Jahr bin ich in der Schweiz und nächstes Jahr werde ich mein Staatsexamen schreiben. Mal sehen wohin es mich übernächstes Jahr verschlägt...

Der Tag war nicht großartig spektakulär. Morgens war ich bei einer Endomyokardiobiopsie (Probenentnahme aus dem Herzmuskel) dabei. Das war ziemlich cool. Danach haben mich Patienten erwartet. 3 Stück waren es, die gesehen werden wollten. Außerdem durfte ich mich noch um den Patienten, der biopsiert wurde kümmern. Das war leider mehr Arbeit als erwartet, denn bei dem transplantierten Patienten wurde eine ziemlich heftige Abstoßungsreaktion festgestellt. Das heißt im Gegensatz zum üblichen „Alles ist in Ordnung. Nehmen Sie Ihre Medikamente weiter wie bisher“-Anruf wurde nichts. Stattdessen mussten wir den Patienten notfallmäßig in die Klinik bestellen um ihm Medikamente zu geben, die die Abstoßung stoppen. Das und der Stress haben mir einen leichten Knick in der Stimmung verpasst. Noch dazu saß ich bis um 19.10 Uhr und habe meine Arbeit fertig gemacht.

Um 19.15 hatte ich mich mit ein paar Leuten zum BQM-Quiz verabredet. Die Schweizer Version eines Pubquiz. Wir hatten sehr viel Spaß und es war die optimale Art und Weise nach dem Tag runterzukommen. Mein Geburtstag scheint uns außerdem Glück gebracht zu haben: wir haben prompt den zweiten Platz belegt (und das auch nur, weil wir im Stechen um den ersten Platz verloren haben...). Ich weiß, keine großartig spektakuläre Party oder sowas. Ich muss aber sagen, danach stand mir heute auch nicht der Sinn. So wie‘s war, war‘s perfekt, also alles super :)